Aktuell Historie
Berlin - Im Herzen der grossen Stadt ... Clark Ashton Smith: Necropolis (Roman)
Patrick Grieser: Venusfliegenfalle (Erzählungen) ... Thomas Ligotti: In einer fremden Stadt, ... (Erzählungen)
Eddie M. Angerhuber: Das Anankastische Syndrom (Erzählungen) ... In Labyrinthen - Dunkle Pfade im Osten
Basil Copper: Die Eishölle (Roman) ... Amerika - In Städten und Wäldern (Rollenspiel)
Graham Masteron: Die Opferung (Roman) mehr im Archiv


NOCTURNE
Horror-Adventure für PC-CDROM
Mindestanforderungen (ohne Gewähr!):
Pentium II / Celeron, 64 MB RAM, 8x CD-ROM, DirectX,
750 MB freier Festplattenspeicher, Windows 95/98/NT/2000
ca. 80 DM

W

er sich vor Jahren bereits in den drei Teilen (oder zumindest einem) des genialen Grusel-Adventures "Alone in the Dark" durch alte Häuser, finstere Keller, Schiffswracks und Geisterstädte schlug und tapfer den diversen Mächten des Bösen widerstand, wird, sofern er seitdem seinen Rechner aufgerüstet hat, seine helle Freude an NOCTURNE haben. Denn genau diesen Nerv trifft das Spiel exakt!

In den Zwanziger bzw. Dreißiger Jahren unseres Jahrhunderts wurde in den USA die Geheimorganisation "Spookhouse" gegründet, um den überhandnehmenden übersinnlichen Aktivitäten auf die Spur zu kommen und das Übel auszulöschen. Dazu rekrutierte "Spookhouse" neben Menschen auch Halbvampire oder abtrünnige Dämonen, die gemeinsam mit ihren menschlichen Partnern das Böse bekämpfen. Einen dieser Agenten übernimmt der Spieler, den wahrscheinlich mysteriösesten überhaupt: Stranger. Mit Sonnenbrille, Trenchcoat und Schlapphut führt der Spieler ihn durch die insgesamt vier Abschnitte des Spiels, die wiederum in mehrere Levels unterteilt sind.

So gilt es z. B. Ende der 20er Jahre, in Deutschland im Schwarzwald den Vorkommnissen in einem Dorf nachzuspüren, das augenscheinlich von einem Vampir in der Burg nahebei unterdrückt wird. Der zweite Akt führt Stranger einige Jahre später nach Texas, wo ihn ein rachsüchtiger Werwolf-Clan und eine mysteriöse "Hautkrankheit" erwarten. Bandenkriege in einem typischen 30er Jahre-Chicago, das allerdings von Zombies verseucht ist, bereiten im dritten Akt Kopfzerbrechen. Schließlich muß Stranger der ehemaligen Nr. 1 der Geisterjägergemeinschaft helfen, in Frankreich einen Friedhof und seine Umgebung von Untotenzu säubern. Und das Finale? Bin ich selbst noch gespannt :), aber es soll um's Hauptquartier von Spookhouse gehen (schluck)...

Das ganze spielt sich aufgrund voreingestellter Szenen und Kameraeinstellungen fast genau wie "Alone in the Dark" - nur viel schöner! Die Umgebung ist detailliert gestaltet, die Perspektiven sind häufig filmszenenartig gewählt. Die sehr finstere, meist in dunklen Farben gehaltene Grafik sorgt für angenehmes Gruseln, und nimmt mit jedem Akt an Qualität zu. Die Spielfiguren aus 3D-Polyonen sind überwiegend sehr schön inanimiert (Strangers Mantel flattert während der Kletterpartie auf dem Zug nach Texas wunderbar im Fahrtwind...) und die deutsche Sprachausgabe weiß auch zu gefallen. Stranger hat man übrigens die deutsche Synchronstimme von Bruce Willis verpaßt - eine hervorragende Wahl!

Die Steuerung erfordert einiges an Gewöhnung und Übung und sorgt mehr als einmal für einen vorschnellen Tod. Lobenswert: man kann jederzeit und überall abspeichern. Mein Rat: ständig sichern! Und das nicht nur wg. solcher Steuerungsunfälle, auch der allgemeine Schwierigkeitsgrad ist recht hoch angesetzt. Aber wer sagt denn auch schon, der Kampf gegen das Grauen wäre ein leichtes Spiel?

Die Hardwareanforderungen für NOCTURNE sind recht hoch angesetzt. Ein Pentium II-266 mit 64 MB RAM soll für einen ordentlich laufenden Software-Modus in 640x480 Pixeln Auflösung angeblich reichen. Eine 3D-Karte ist unbedingt anzuraten, erfordert dann aber mindestens 96 MB RAM! Ich selbst spiele es mit einem Athlon 500, 128 MB RAM und einer Matrox G400 MAX, bei einer Auflösung von 1024x768 in 32 Bit Farbtiefe, und bemerke nicht das allergeringste Ruckeln. Die Grafik ist aber auch bei kleinerer Auflösung sehr ansehnlich, so das meines Erachtens auch Spieler mit "kleineren" Rechnern ihren Spaß haben sollten. Am besten aber vorher die Demo probespielen (zu finden z. B. auf den Heft-CDs diverser Spiele-Magazine oder natürlich, wer den Download nicht scheut, im WWW bei Take2).

Zum Schluß noch ein paar Screenshots (Shot 1, Shot 2, Shot 3, Shot 4) und die Anmerkung: Nein, Computerspiele werden kein regelmäßiger Bestandteil des Arkham Chronicle! Da es sich bei NOCTURNE aber um ein Horror-Adventure handelt, das zeitlich zudem in der Mythos-typischen Ära der 20er und 30er Jahre angesiedelt ist, habe ich mir diesen kleinen Artikel einfach mal erlaubt.

Ingo Ahrens

[Nach oben]

 
Arkham Chronicle - Das deutsche Cthulhu-Fanzine - Home