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berrascht erblickten meine Äuglein an jenem Samstag auf der SPIEL in Essen dieses neue Produkt aus dem Hause Fantastische Spiele GbR (ich kürze jetzt mal FS ab). Die Leute von FS scheinen es sich auf die Fahne geschrieben zu haben, jedes Jahr zur Messe ein neues Cthulhu-Supplement herauszubringen. Lobenswert, auch wenn manche den "Takt" von einem Produkt/Jahr für etwas zu lang halten mögen; aber Cthulhu ist schließlich nicht FS's "Haussystem"... Die Aufmachung ist im üblichen, von "Dartmoor", "Gail" und "Titanic Inferno" bekannten Stil gehalten, was absolut positiv ist. Ob die Verwendung mehr oder weniger gelungener Computer-Renderings an einigen Stellen, z. B. zur Illustration des Tempels, angebracht ist, mag Geschmackssache sein. Ich mag's nicht... GUERNSEY spielt auf der gleichnamigen,
zu England gehörenden Kanalinsel nahe der französischen
Küste. Die Charaktere und einige andere Leute, durchweg
"gehobenere" Gesellschaftsschicht, werden von einem
Freund auf seinen dort kürzlich erworbenen Landsitz eingeladen.
Nicht nur einer der Gäste hegt besonderen "Groll"
gegen den Gastgeber und wird versuchen, diesen vom Leben zum
Tod zu befördern... Kritikpunkte: So originell die Idee ist
und so wunderbar sie zunächst ausgeführt wird, so
stark fällt sie leider auch wieder ab, wenn der Autor am
"Ende" dieses "Monstrum, das nur an eines denkt:
Mord" einführt. Warum denn nun diese Verwandlung,
die so gar nicht in die Atmosphäre passen will? Ich würde
empfehlen, dies als eine Option zu betrachten (zumal dieser
Punkt vom Autor auch nicht detaillierter ausgeführt wird)
und einfach nicht zu verwenden... FAZIT: Ein wirklich mal ungewöhnliches
und überraschendes Setting, daß die Spieler u. U.
vor ein völlig unerwartetes Dilemma stellen kann. Mit ein
bißchen Arbeit des Spielleiters und aktiven Spielern läßt
sich ein sehr schönes, spannendes Detektiv-Abenteuer in
einem Haus voller potentieller Mörder (und Opfer) gestalten.
Zumal sich das Würfeln auf diverse Fertigkeiten zumindest
dem Text nach in verblüffend geringe Grenzen hält.
Mir hat das Lesen jedenfalls Spaß gemacht, Spielen werde
ich GUERNSEY in nächster Zukunft wohl nicht: Holger Bohlmann
gehört seit neuestem zu meiner Cthulhu-Spielrunde, was
ihm natürlich einen unerhörten Vorteil verschafft.
Aber vielleicht fällt mir da noch was ein... Ingo Ahrens |
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