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" Schwarzer
Mond" - Armageddon Press
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it der Fan-Publikation "Schwarzer Mond" erwartet uns
ein Cthulhu-Abenteuer, das sicher schon einige der Leser kennen,
schließlich ist es schon etwas älter. Nichtsdestotrotz
verdient es eine Besprechung im Chronicle (jaja, so schlecht isses,
das es eine Rezi von mir höchstpersönlich verdient,
jawohl! :-) ).
Die Autoren Sebastian Weitkamp & Kai Christoffer gehen hier
einen etwas anderen Weg als den "üblichen" bekannten.
Statt die Beschwörung einer Mythosgottheit zu verhindern,
ist diese bereits erfolgt! (Spieler mögen jetzt bitte nicht
mehr weiterlesen).
Die fehlende Post eines Brieffreundes bei der kanadischen berittenen
Polizei (richtig, die Mounties) führt einen Investigator
und seine Freunde (die er natürlich mit hineinziehen muß,
aber das kennen wir ja) in das Städtchen Rae, gelegen am
Großen Sklavensee. Ungereimtheiten wiederholen sich und
manche Dinge in dieser Stadt werden immer merkwürdiger. Ein
Helfer bringt etwas Aufklärung ins das Ganze, lebt danach
aber auch nicht mehr allzu lange...
Nachforschungen ergeben Zusammenhänge, die Jahrhunderte in
die Vergangenheit reichen und ihren aktuellsten Niederschlag im
Tod eines Archäologen finden, der besagte historische Ereignisse
(aus anderen Gründen) untersuchte. Man kommt so langsam hinter
das Geheimnis des Städtchens, spätestens die mögliche
Begegnung mit einem Sternengezücht läßt einen
über die tatsächlichen Ausmaße der Vorgänge
nachdenken.
Ein Rausschmiß aus der Stadt hält unsere Schnüffler
hoffentlich nicht auf, denn dies hätte fatale Folgen. Schließlich
steht die finale Erweckung des im Sklavensee ruhenden Cthulhu
persönlich bevor und bedroht nicht nur Kanada...
Obwohl ich dieses Abenteuer nicht mit meiner Gruppe gespielt habe,
bin ich sicher, daß sich mit "Schwarzer mond"
eine sinistre, bedrückende Stimmung erzeugen läßt,
die auch an das Motto "Trust no one" denken läßt.
Keine leichte Kost (für die Spieler), jedoch recht übersichtlich
und realativ mühelos für einen Keeper zu leiten, wenn
er sich mit Personen und Orten vertraut gemacht hat.
Dies fällt dank guter Beschreibungen nicht schwer, die Orientierung
wird mit Kartenzeichnungen erleichtert.
An der Aufmachung könnte man, wenn man wollte, Tippfehler,
unglückliche Formulierungen, Stilblüten etc. bemängeln.
Will ich aber nicht. Ist ja ein Fan-Produkt, kost' nur 10,- DM
und der Chronicle ist auch nicht viel besser... Heißt natürlich
nicht, daß man auf so etwas nicht auch als Fan-Publizist
achten sollte!
Ungünstig ist manchmal die Aufteilung der Seiten mit Kartenmaterial
und Handouts. Beides würde ich mir komprimiert im Anhang
wünschen, mit Verweisen im Text. Bilder zur Auflockerung
der Bleiwüste gibt es ja genug!
Insgesamt ein leicht zu lesendes und für die Spieler bestimmt
fesselndes Abenteuer, daß eine für ein Fan-Produkt
erstaunlich hohe inhaltliche Qualität besitzt. Weitere Publikationen
von Armageddon Press wären also wünschenswert. Rezensieren
tät' ich sie jedenfalls gerne (Spielen auch, aber das ist
was anderes).
[ia]
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