![]() |
![]() |
![]() |
|
Gerhard Winkler
ail 2 - Die Augen des Drachen
ist der 2. Teil einer Kampagne, deren erster Part " Gail 2 ist ein grundsolides Expeditions-Abenteuer mit ein paar netten Ideen und einem interessanten Schauplatz, aber ohne große Überraschungen und echte Höhepunkte. Sehr geradlinig, läßt es den Charakteren wenig Raum für echte Entscheidungen zur Wendung der Geschichte in ganz andere Richtungen. So ist (Vorsicht, SPOILER!) die Gefangennahme der Spielergruppe in der Kulthöhle praktisch unabwendbar, und die anschließenden Möglichkeiten zur Einflußnahme sind sehr zeit- und wurfkritisch, wobei aber ein Hintertürchen (die Rettung durch die deutsche Konkurrenz-Expedition) offenbleibt. Was aber nichtsdestotrotz einen schalen Nachgeschmack hinterlassen dürfte. Genauso die vorangehende Dungeon-Krabblerei, welche die durchschnittliche Spielergruppe wenn nicht dezimieren, dann doch sehr stark mitnehmen dürfte, und das noch vor dem eigentlichen Finale. Die Fallen in dem Höhlensystem sind teilweise leidlich originell, in den Folgen meist ziemlich endgültig... Dazu muß ich aber sagen, Gail 2 nur gelesen, nicht gespielt zu haben, vielleicht wirkt sich das am Ende doch nicht so stark aus. Auch optisch hinterläßt der Band einen
eher zwiespältigen Eindruck. Die Druckerschwärze in
meinem Exemplar hätte wahrscheinlich locker noch für
einen weiteren ausgereicht... Manche Fotos (Seite 58) sind viel
zu dunkel, praktisch schwarz und nicht zu erkennen. Ähnliches
gilt für die Zeichnungen von durchschnittlicher Qualität;
manche sind sehr gelungen (Seite 31, 32, 38), andere eher lächerlich
und ebenfalls viel zu dunkel geraten(Seite 20). Der Verlag kam
auch diesmal wohl wieder nicht drumrum, das Abenteuer mit Computergrafiken
"aufzupeppen"; heraus kommen dann solche Häßlichkeiten
wie die Karte des Tals der silbernen Stadt... Summa summarum bleibt Gail 2 in jeder Hinsicht Durchschnitt, was ja nichts schlechtes ist. Ein Spielleiter wird noch einiges dran tun müssen, um den Spielern nicht den Eindruck zu vermitteln, sie würden ohne Wahl von hier nach dort geschubst, immer nur reagierend, aber nie agierend. Offen bleibt die Frage, wieso man "dafür" ganze vier Jahre gebraucht hat, denn der Inhalt rechtfertigt diese Zeit leider nicht...
|
|||
![]() | ![]() |
![]() |