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Cthulhus Rückkehr

Frank Festa (Hrsg.)
H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens No. 4

Robert Bloch
Cthulhus Rückkehr
Blitz-Verlag 2000, ISBN 3-932171-89-6, DM 19,80
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ir haben es geahnt. Was H. P . Lovecraft geschrieben hat, war und ist keine Erfindung - sondern die Wahrheit. Richard Upton Pickman hat gelebt und Ghoule existieren. Die Tiefen Wesen bevölkern die Meere. Und Cthulhu liegt jetzt, zu dieser Zeit, wo du dies liest, träumend in seinem Unterwassergefängnis in R'lyeh und wartet, darauf, daß die Sterne richtig stehen.

Dieses Szenario beschreibt Robert Bloch, der Autor von "Psycho", der in jungen Jahren schon intensiven Kontakt zu HPL pflegte und ihm mit diesem Roman ein Denkmal setzt.
In drei zusammenhängenden Episoden erfahren wir, wie weit die Kultisten tatsächlich schon in unserer Gesellschaft vorgedrungen sind, welchen Einfluß sie und der Bote der Großen Alten, Nyarlathotep bereits haben. Zu Beginn erwirbt der Kunstkenner Albert Keith in einem kleinen Laden ein altes Bild, signiert mit "R. Upton". Ein Freund bringt den Lovecraft-unerfahrenen Keith auf die Spur des Malers, denn das Motiv des Bildes ist zweifellos jenes, das HPL in seiner Erzählung "Pickmans Modell" beschreibt...
Keiths spätere Reise in die Südsee endet tragisch. So ist es dann in der zweiten Episode seine Ex-Frau, die in Geschehnisse verwickelt wird, denen Albert Keith auf der Spur war. Eine geheime Regierungsorganisation zur Bekämpfung der Mythos-Gefahr kann aber auch sie nicht vor Reverend Nye schützen - dessen wahre Identität hier verschwiegen sei... Die Zerstörung R'lyehs und sogar Cthulhus selbst scheint von Erfolg gekrönt, doch in der dritten Episode hat ein junger Mann eine denkwürdige Begegnung mit dem Schwarzen Mann - und was dann geschieht - sei hier ebenfalls nicht verraten :)

Bloch spielt in "Cthulhus Rückkehr" mit vielen Geschehnissen und Vorfällen, die eindeutige Parallelen zu den Lovecraftschen Erzählungen um den Cthulhu-Mythos aufweisen, zu eindeutig, um zufällig zu sein. Die Anspielungen wirken aber nie aufgesetzt, sondern passen sich gut in das Gefüge der gesamten Handlung ein und laden Lovecraft-Kenner geradezu ein, nach solchen Parallelen in der Story Ausschau zu halten . Das ganze ist teilweise, besonders in der ersten Hälfte, wirklich beängstigend geschrieben, wenn auch nie so ganz intensiv, wie es Lovecraft vermochte. Blochs Stil ist dennoch spannend, unheimlich und sehr flüssig zu lesen, die Übersetzung durch Eddie Angerhuber ebenfalls untadelig, für die hie und da auffälligen Tippfehler kann man sie jedenfalls nicht verantwortlich machen, nur den Setzer...
Als einziges könnte man die Einteilung in drei Episoden bemängeln, da sie etwas verwirrt; in jeder Episode muß man sich neu mit einem Haupt- und mehreren Nebenprotagonisten anfreunden, was auf die Dauer etwas ermüdet. Ich jedenfalls habe bald aufgehört, mir die ganzen Namen zu merken...

Den Anhang bildet ein Nachwort von Uwe Sommerlad über "Lovecrafts besten Schüler"; ein sehr interessantes Essay über Robert Bloch, in der auch klar wird, woher die Episodenhaftigkeit dieses Romans rührt.

Äußerlich ist wieder das wunderschöne Titelbild zu würdigen, wie immer eigentlich, in dieser Reihe.

Zweifellos ein Standardwerk für alle "Cthulhulogen", Spielleiter mögen sogar Ideen für eine ähnlich geartete Kampagne daraus gewinnen. Für Leseratten und Rollenspieler gleichermaßen ein Pflichtkauf.

Ingo Ahrens

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