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Cthulhu und die Gebrüder Grimm?

ürzlich hatten die Rollenspielhändler wieder einige Posten des alten Laurin-Abenteuers „Die Froschkönig-Fragmente" vorrätig. Wer sich diesen Band gesichert und gelesen hat, oder ihn bereits besitzt und gar gespielt hat, wird mir beipflichten (oder auch nicht...), daß es sich bei dieser Eigenproduktion von Laurin um ein ganz besonderes Abenteuer handelt.
Auf sehr geschickte und „glaubwürdige" Weise wird hier altes deutsches Sagen- und Märchengut mit dem Cthulhu-Mythos versponnen und bereitet so einen unheimlichen Hintergrund für ein Szenario in deutschen Landen (wovon es ja auch nicht so viele gibt).

Vielleicht hat sich der eine oder andere daraufhin mal gefragt, wie sich Volkssagen und ähnliche Märchen und Legenden für Cthulhu-Abenteuer verwenden lassen.

Dies ist sicherlich nicht leicht, denn die deutschen Volkssagen sind geprägt von Erzählungen über den „Teufel", der Kinder stiehlt, mit Bauern um Gold feilscht oder in irgendwelchen Felsen Abdrücke hinterläßt; auch Riesen, Zwerge und Kobolde, die auf dem Bauernhof helfen, finden sich gleich reihenweise. Natürlich sind christliche Motive und Hexen ebenfalls sehr häufig. Bezüge zum Mythos sind dabei selten so offensichtlich, wie man sie gerne hätte. Ein gutes Beispiel aber ist „Die Beschwörung des Bergmännleins".
Diese Sage bietet zwei schöne Ansätze, die sich auch in typischen Cthulhu-Abenteuern wiederfinden: eine Beschwörung (zudem eine sehr aufwendige) und ein Buch, das außergewöhnliches Wissen fremder Kreaturen (hier die Bergmännlein) offenbart. Und woran denkt der cthuloide Forscher bei Bergmännlein? Nun, ich zumindest an Fungi/Mi-Go, unsere bekannten Mythos-Bergleute (ihr wisst schon, „Mi-Go... Mi-Go... wir sind vergnügt und froh..."). Ein entsprechendes Tale of Terror findet sich im Interner LInkIntermezzo, inklusive dem Text der Sage selbst!.

Damit hat man schon gute Ansätze für ein Szenario, die natürlich einer gewissen Ausarbeitung bedürfen. Allzu eng sollte man sich dabei nun auch nicht an die Legenden halten (welche häufig auch nicht sehr ausführlich sind) und keine Scheu haben, sie für die eigenen Bedürfnisse anzupassen.

Weitere Beispiele:
Web-LinkDer Wechselbalg
Web-LinkReinstein
Web-LinkDer Burgsee und Burgwall
Web-LinkDie tropfende Rippe
Web-LinkDer lange Mann in der Mordgasse zu Hof
Web-LinkDer Teufel von Ach
Web-LinkDie sieben schlafenden Männer in der Höhle

Weitere dieser Sagen lassen sich sicherlich noch in dem umfangreichen, von den Brüdern Grimm zusammengetragenen Geschichtenpool aufstöbern. Ein gute und kostenlose Online-Ressource hierfür ist Web-Linkhttp://www.gutenberg.aol.de.

Lohnenswert wäre es aber auch, sich in seiner eigenen Heimat, dem eigenen Ort und der Region umzuhören und ggf. Literatur zur Geschichte der Heimatstadt zu beschaffen. Zu vielen Regionen gibt es eigene Bücher über Sagen und Legenden, auch ein Besuch im Heimatmuseum kann die Phantasie anregen. Vielleicht entsteht auf diese Weise sogar eine ganze Kampagne in der Heimatstadt, die dann vielleicht sogar zu einem Live-Event ausgebaut werden kann...

 
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Ingo Ahrens