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Abenteurer und Forscher
der 1920er Jahre
Ein hoffentlicher Spielleiter-anregender Artikel
von Ingo Ahrens
(nicht funktionierende Links bitte melden!)
u Beginn des des 20. Jahrhunderts, obwohl die große Zeit
der Entdeckungsreisen und Expeditionen in den Dschungeln und Steppen
Afrikas, Asiens und Süd-Amerikas eigentlich schon vorbei war,
gab es dennoch genügend weiße Flecken auf den Landkarten,
die noch unerforscht waren; besonders "weiß" war
natürlich die Antarktis ;-)
Wagemutige Forscher machten sich daran, dies zu ändern. Pioniere,
die Dinge zu entdecken hofften, alten Legenden an diesen fernen
Plätzen auf die Spur kommen wollten oder Erzählungen von
seltsamen Tieren nachspürten, die sich dort verbergen sollten.
Was könnte idealer für ein exotisches Cthulhu-Abenteuer
sein, als eine solche Expedition? Sei es, das die Spieler Teil des
Forscher-Teams sind, oder einer Nachfolge-Expedition, welche das
Schicksal der vorangegangenen, spurlos verschwundene Gruppe aufklären
soll - es gibt immer und überall einen Ansatz für eine
mehr oder minder cthuloide Handlung, die manchmal gar nicht sooo
sehr an den Haaren herbeigezogen werden muß (etwas dichterische
Freiheit sollte man sich natürlich erlauben!).
Es gibt einige fertige Abenteuer, die sich mit Expeditionen in
Übersee befassen, in deutsch zum Beispiel "Weiße
Spuren" und "Jenseits von Kalkamal" (beides Laurin)
oder die Mega-Kampagne "Beyond the Mountains of Madness"
(Chaosium). Wer darauf nicht zurückgreifen möchte oder
kann, findet im World Wide Web eine ganze Reihe von Ideen und Anregungen
- man muß sie nur finden!
Eine kleine Auswahl möchte ich hier vorstellen; sie erhebt
nicht den Anspruch, repräsentativ und vollständig zu sein,
dürfte aber den einen oder anderen Anlaufpunkt bereithalten.
Ich habe jeweils kurze Anregungen notiert, wie diese Expedition
in einem Abenteuer verarbeitet werden KÖNNTE. Dies sind wirklich
nur Anregungen in aller Kürze, die natürlich ausgebaut
werden müssten bzw. überhaupt nicht verwendet werden müssten,
wenn man nicht mag und eigene Ideen hat!!!
Auch die weiteren WWW-Quellen sind nur eine kleine Auswahl; Suchmaschinen
werden noch viele weitere ausfindig machen! Die Links öffnen
übrigens ein neues Fenster, praktischerweise :)
Wüste Gobi
Roy Chapman Andrews und ein Team des American Museum of Natural
History erkundeten 1922 die lebensfeindliche Wüste Gobi und
fanden bis 1930, in einer Reihe von mehreren Expeditionen Unmengen
von Dinosaurier-Fossilien. Anschließend waren die Fundstätten
60 Jahre lang für westliche Forscher unzugänglich, sie
blieben denen des Ostblocks vorbehalten.
Anregungen: Charaktere sind Angehörige des Forschungsteams
während einer der Reisen. Was jedoch an einer abgelegenen Stelle
ausgegraben wird, sind keinesfalls Dinosaurier, sondern versteinerte
Überreste von Mi-Go/Schlangenmenschen/Wesen der Großen
Rasse von Yith/wasauchimmerpasst.
Andrews ist von einem Wesen der Großen Rasse von Yith "besessen"
und unternimmt diese Bestrebungen zu Ausgrabungen in der Wüste
Gobi, weil er weiß, das sich an irgendeiner Stelle dort bestimmte
für ihn wichtige Dinge/Artefakte etc. befinden.
Weitere Quellen:
http://www.amnh.org/enews/verteb/v48.html
http://www.turnpike.net/~mscott/andrews.htm
http://www.amnh.org/
Antarktis
Die Antarktis wurde bereits im frühen 19. Jahrhundert von den
Küsten her teilweise erkundet, bevor Ende des 19. Jhdts. das
große "Rennen" zum Südpol einsetzte (das, wie
wir alle wissen, Roald Amundssen und sein Team 1911 gewannen, vor
Scott). Besonders weit ins Innere des Kontinents drangen wissenschaftliche
Expeditionen dabei nicht vor, erst mit besserer Technologie und
Ausrüstung änderte sich das.
Anregungen:
Die Kampagne "Beyond the Mountains of Madness" befasst
sich ausführlich mit diesem Thema. Als Lektüre sei natürlich
"Berge des Wahnsinns" von H. P. Lovecraft empfohlen!
Weitere Quellen:
http://www.npolar.no/e/Antarctic/ant_history.htm
http://polarmet.mps.ohio-state.edu/Archival/Wilkins/index.html
http://www.nmm.ac.uk/south/index.htm
http://www.arctic.at/castaway/History.html#1.dt.Südpolexpedition
Pazifikinseln
Der Ornithologe Rollo Beck unternahm von 1920 an acht Jahre lang
ausgedehnte Reisen in Ozeanien, im Auftrag des American Museum of
Natural History. In erster Linie ging es um das Sammeln von exotischen
Vögeln für das Institut. Rollo Beck hielt viel Kontakt
zu den Eingeborenen der Inseln, sammelte Informationen über
ihre Lebensweisen und Gebräuche und fotografierte sehr viel.
Anregungen:
Ponape ist weit fort - doch welchen Einfluß haben die Wesen
aus der Tiefe / Deep Ones in Ozeanien? In welchen Formen und unter
welchen Namen kennt man in den Dschungeln und Wäldern der Inseln
Shub-Niggurath? Wer ist dieser Vogel-Dämon, von dem Rollo Beck
berichtet, daß die Ureinwohner nur ungern und mit Angst von
ihm sprechen? Wer sind die Leute, die dem Forscher, zurück
in der Heimat, nachstellen, so sehr, daß er die Charaktere
um Hilfe bitten muß?
Weitere Quellen:
http://www.calacademy.org/research/anthropology/rollobeck/rollo.html
Martin Johnson Afrika-Expedition
Martin und Osa Johnson waren nicht nur Entdecker, Autoren und Fotografen,
sondern sie filmten bei ihren Forschungsreisen rund um die Welt
zwischen 1917 und 1936 auch fleißig. 1924-26 bereisten sie
Afrika, teilweise unterstütz von dem uns mittlerweile ja gut
bekannten American Museum of Natural History.
Anregungen:
Es spricht nichts dagegen, das interessierte und qualifizierte Charaktere
die Johnsons begleiten; seien es befreundete Forscher, erfahrene
Jäger, Leute vom Film. Wer kann schon sagen, was sie im Herzen
des Schwarzen Kontinents noch alles fanden, außer dem, was
sie auf Zelluloid bannten? Was geschah im Januar 1928 auf dem Mount
Kenya, als die Johnsons und andere angeblich an Fieber erkrankten
und hinabgetragen werden mußten?
Weitere Quellen:
http://www.scripophily.net/marjohafexco.html
Leonid A. Kulik - Tunguska
Der sowjetische Gelehrte widmete sich ab 1920 einem damals neuen
Forschungsgebiet, dem Aufspüren und Untersuchen von Meteoriten.
Berichte über einen Einschlag in Tunguska (Sibirien), schon
lange zurückliegend, veranlassten ihn zu einer Expedition in
diese gottverlassene sumpfige Gegend. 1927 erreichte er erfolgreich
die Einschlagstelle und leitete 1929 und 1938 noch zwei weitere
Expeditionen. Fakt allerdings ist, das es keinen Beweis für
einen Meteoriteneinschlag an sich gibt, da kein außerirdisches
Gestein gefunden wurde. Der wahre Grund für die Explosion,
die zu dem gigantischen Krater geführt hatte, ist also unbekannt.
Anregungen:
Die Spieler sind möglicherweise Agenten des amerikanischen,
deutschen oder britischen Geheimdienstes und begleiten diese Expedition
oder führen eine eigene solche durch. Man befürchtet nämlich,
das die Sowjetunion mit geheimen Bomben/Waffen auf atomarer Basis
experimentiert. Tatsächlich steckt jedoch etwas gänzlich
fremdartiges dahinter... der Spielleiter möge sich hierbei
durch "Die Farbe aus dem All" von H. P. Lovecraft inspirieren
lassen!
Weitere Quellen:
http://www.unmuseum.org/kulik.htm
http://www.usm.maine.edu/~planet/tung.html
http://www.meteor.co.nz/nov96_2.html
Colonel Percy Fawcett - Südamerika
Dies war das Ziel, auf das die Royal Geographic Society den verdienten
Offizier Fawcett ansetzte. 1906 begab er sich das erste Mal auf
die gefahrvolle Reise durch Dschungel und Berge Boliviens, 1925
begleitete ihn erstmals sein Sohn Jack dabei. Fawcett war nach dem
Studium einiger alter Aufzeichnungen und Erzählungen davon
überzeugt, das irgendwo in der Wildnis Brasiliens eine riesige,
versunkene Stadt sein soll, die er "Z" nannte. Da er kleine
Expeditionsteams bevorzugte, nahm er außer Jack nur einen
Freund seines Sohnes mit auf die Fahrt. Ein Brief von Fawcett an
seine Frau am 29. Mai 1925 war das letzte Lebenszeichen von ihnen.
Rettungsexpeditionen blieben ohne Ergebnis.
Anregungen:
Was hat Fawcetts Team in den dampfenden Dschungeln Brasiliens entdeckt
- oder was hat sie entdeckt? Eine Rettungsexpedition, unter Beteiligung
der Spielercharaktere, spürt dem Colonel nach und verfolgt
seine Wege bis zu einer unter dem Urwald verborgenen Ruinenstadt
- in der Fawcett einer entsetzlichen Kreatur aus der Vorzeit den
Weg aus seinem Tempelgefängnis geöffnet hat (absichtlich
oder nicht).
Weitere Quellen:
http://www.unmuseum.org/fawcett.htm
W. Douglas Burden, der Drachenjäger
Der wohlhabende junge Abenteurer und Jäger stellte sich ab
und an in die Dienste von Museen, um für deren Sammlungen exotische
und gefährliche Tiere zu erlegen. Für den New Yorker Zoo
dagegen wollte er das erste lebende Paar der legendären Komodo-Drachen
(Warane) zurückbringen und ging so 1926 mit einer kleinen Gruppe
auf Drachenjagd auf den Komodo-Inseln.
Anregungen:
Der eine, alte, schwarzhäutige "Drache", der Burden
entkam - war er wirklich ein Waran? Oder etwas anderes, vielleicht
sogar intelligentes? Welche Entdeckungen können Spielercharaktere,
die Burden begleiten, noch machen, wenn sie einen der Drachen in
einer Felsspalte verschwinden sehen und ihm nachsteigen - und seltsame,
beängstigende Malereien an den Wänden eines Höhlensystems
finden?
Weitere Quellen:
http://www.unmuseum.org/burden.htm
Folgende Links sind für allgemeine Anregungen für Abenteuer
der forschenden Art sehr informativ und sollten unbedingt einmal
besucht und durchstöbert werden:
http://www.atlantisrising.com/index.html
- Ein Magazin über "ancient mysteries, future science,
unexplained anomalies", englisch
http://www.win.tue.nl/~engels/discovery/index.html
- Discoveres Web - DIE Linksammlung über Forscher und Entdecker
aus allen Zeitaltern!
http://falcon.jmu.edu/~ramseyil/explore.htm
- Ein Bibliography über Entdecker und Entdeckungen
http://www.unmuseum.org/odd.htm
- Sammlung innerhalb des hochinteressanten virtuellen "Museum
of Unnatural History"; besonders interessant sind die "Mysterious
Objects" und "Archaeological Hoaxes"! Unbedingt anschauen,
die Sachen geben einiges her, besonders "Piri's Map"...
http://www.unmuseum.org/ves.htm
- Auch Teil des "Museum of Unnatural History" über
eine Reihe von Abenteurern und Entdeckern (z. B. einige aus diesem
Artikel)
http://www.unmuseum.org/
- Für den, der die Homepage nicht von selbst findet :-)
(c) Ingo Ahrens
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