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New Orleans Voodoo
The way we tell it, hoodoo
started way back before everthing. Six days of magic spells and
mighty words and the world with ist elements above and
below was made. And now, god is leaning back
taking a seventh day rest. When the eight day comes
around, He´ll start to making new again. Man wasn´t made until
half-past five on the sixth day, so he can´t know how anything was done... -Zora
Neale Hurston, Mules and Men Obwohl
Voodoo heute in vielen Teilen der Vereinigten Staaten praktiziert wird, ist
New Orleans, wo Voodoo zweihundert Jahre lang ein wesentlicher Bestandteil
des lokalen Brauchtums gewesen ist, noch immer das wichtigste Kult-Zentrum
diese von der afrikanischen Goldküste und aus Nigeria stammenden
Volksglaubens. Auch der naivste Einwohner der Crescent City wächst mit dem Wissen auf, daß Gris-Gris eine magische Mixtur aus Voodoo-Zutaten bedeutet, die alles enthalten kann, angefangen bei mumifizierten Fledermausflügeln oder den Knochen schwarzer Katzen bis zu „Erdhörnchen-Staub“, den man einem offenen Grab zu entnehmen hat! So weiß auch jeder, daß es Glück bringt, eine Johann-der-Eroberer-Wurzel oder ein paar Magneten zu tragen. Wenn
man mag, läßt sich der tägliche Bedarf an derlei Dingen auch in einem
Voodoo-Drugstore decken, wo jederzeit Liebestränke, geldanziehende Pulver,
magische Öle und vielerlei Zaubermittel zu finden sind. Wahrscheinlich ist:
Auch Spötter, die behaupten, sie hätten nie mit solchen Dingen zu tun,
haben doch im allgemeinen einen gesunden Respekt vor ihnen, und vielleicht
ist die Ursache ihrer Zurückhaltung gerade die, daß sie sich im Grunde
ihrer Seele davor fürchten. Aber auch hier kann man seiner Sache nie sicher
sein... Vielleicht
pfuschen gerade diejenigen heimlich herum, die von sich behaupten, daß sie
so etwas nie tun würden! Eines
ist jedoch sicher: jeder, der eine „Zauberkugel“ oder ein totes Hühnchen
auf seiner Türschwelle findet oder – noch schlimmer – eine klassische
mit Nadeln gespickte Puppe entdeckt, weiß sofort, daß er durch irgendeinen
unsichtbaren Feind verhext wurde, und er wird sich wohl oder übel auf die
Suche nach einem Voodoo-Priester oder einer –Priesterin begeben, der oder
die ihn vom Fluch befreit. Gläubig oder nicht gläubig, niemand bringt
Licht in das Voodoo-Dunkel in New Orleans und in Louisiana. Im
späten 18. Jahrhundert durch Sklaven, die von Haiti nach New Orleans
gebracht wurden, in die Vereinigten Staaten eingeführt, griff Voodoo unter
den vielen Schwarzen wie ein Lauffeuer um sich. Sehr bald bemühten sich die
Behörden verzweifelt darum, Voodoo zu unterbinden. Die Anstrengungen, den
Kult zu verbannen, trieben ihn in den Untergrund, und gegen Mitte des 19.
Jahrhunderts stand er - auch bedingt durch den wachsenden Anteil an weißen
Anhängern - auf seinem Höhepunkt. So wissen Historiker zu berichten, daß
respektierliche dichtverschleierte Damen wie auch erfolgreiche Geschäftsleute
und Politiker ihrer Zeit häufig dabei beobachtet wurden, wie sie
wohlbekannte Zauberärzte und Voodoo‑Königinnen der Stadt
konsultierten. Mehrfach gaben auch Lokalzeitungen unter diskreter
Geheimhaltung der Namen prominenter Persönlichkeiten Verhaftungen an den
Ufern des St. John Bayou und des Pontchartrain-Sees bekannt, wo sie an
geheimen mitternächtlichen Riten teilgenommen hatten. Während
des letzten Jahrhunderts versuchten die städtischen Behörden vorübergehend
sogar, die Neger ihre Rituale an Sonntagnachmittagen auf dem Beauregard
Square abhalten zu lassen, in der Hoffnung, die ganze Kultbewegung in der Öffentlichkeit
besser beobachten und kontrollieren zu können. Und Sklaven wie freie
schwarze Männer und Frauen en masse tanzten ihre rhythmischen Bamboula Tänze unter Führung der regierenden' Voodoo-Königin und
ihres Hofstaates für das große Publikum, und alle Welt - Schwarze wie Weiße
schien diese allwöchentlichen stimulierenden Veranstaltungen unter freiem
Himmel zu genießen. Die Voodoo-Anhänger hielten ihre eigentlichen Rituale
jedoch weiterhin heimlich bei Mondschein ab, während die Nichtgläubigen zu
Hause in ihren Betten schliefen. Die
Ursprünge des Voodoo-Kultes liegen im Juju-Zauber des alten Afrika. Einmal
an den Küsten der Neuen Welt angelangt, ist er durch zahlreiche radikale
Veränderungen gegangen. Die Ingredenzien der schwarzen Zauberkunst verwässerten,
katholische Elemente wurden auf Haiti in den Kult integriert und in New
Orleans wahrscheinlich noch weiter betont. So vermischten sich Hunderte von
Voodoo-"Loas" mit den katholischen Heiligen, und bald begannen
Voodoo-Gläubige, ihre Riten nicht mehr dem Teufel, sondern Gott zu widmen,
und die Jungfrau Maria wurde die mächtigste aller Voodoo-Heiligen, oft im
gleichen Atemzug mit der traditionellen Schlangengottheit Dambhalah
angerufen. (Der
Voodoo-Glaube des zwanzigsten Jahrhunderts basiert in Louisiana auch sehr
auf dem Spiritismus, während einige moderne Priester und Priesterinnen
heute erklären, Voodoo sei ganz einfach Gedankenkontrolle mit
"Requisiten".) Viele
der Grundeigenschaften des New Orleans "Hoodoo" - wie er dort
manchmal genannt wird - können unmittelbar auf den Einfluß einer rätselhaften
Frau, Marie Laveau, die berühmteste aller amerikanischen Voodoo-Königinnen,
zurückgeführt werden, die von 1794 bis 1881 lebte, anderen Überlieferungen
zufolge bis 1897. Obgleich die Voodoo-Welt des 19. Jahrhunderts vor und nach
der unvergleichlichen Marie voll von schillernden Gestalten war, da war z.
B. Sanité Dédé, die erste
Voodoo-Königin, von der die Historiker zu berichten wissen, Doctor John,
der als einer der ersten den Katholizismus mit dem Schlangenkult verquickte
und unauslöschliche Spuren im Voodoo hinterließ, Marie Saloppé,
von der Marie Laveau ihre "Weihen" erhielt, Indian Jim,
einer der wenigen, die den Mut hatten, mit der Laveau zu konkurrieren, und
noch zahlreiche spätere Königinnen und Zauberärzte, die nach dem Tod von
"Marie, der Herrlichen", um den Thron wetteiferten, erreichte aber
niemand ihre Bedeutung. Annähernd fünfzig Jahre lang war Marie Laveau, die
große, attraktive Mischlingsfrau, die von Negern, Indianern und Weißen
abstammte, unumstrittene Voodoo-Königin und wurde schon zu ihren Lebzeiten
zur Legende. Zahllose Geschichten über ihre phantastischen Kräfte wurden
von einer - Generation zur nächsten überliefert, und Lieder und Bücher
entstanden, von ihr inspiriert. Als sie starb, erschienen in den Zeitungen
sowohl lobende als auch diskriminierende Leitartikel, einige titulierten sie
eine Hexe, andere eine Heilige, und viele behaupteten, sie wäre nichts
weiter als eine gerissene Geschäftsfrau gewesen. Aber was auch immer sie
gewesen sein mag, noch heute, beinahe hundert Jahre nach ihrem Tod,
wallfahren Gläubige und Touristen zu ihrem mutmaßlichen Grab mit der
einfachen Inschrift "Witwe Paris", um dort dreimal an ihre Gruft
zu klopfen und dabei um Erfüllung ihrer geheimen Wünsche und Sehnsüchte
zu bitten. Von
den fünfzehn Sprößlingen, die Marie mit ihrem Liebhaber Louis Glapion
nach der Trennung von ihrem Ehemann Jacques Paris zur Welt brachte, trat nur
eine einzige Tochter in ihre Fußstapfen, die zweckmäßigerweise Maries
Namen annahm. Damit ist wohl bewiesen, daß es zwei Marie Laveaus gab, eine
so strahlend wie die andere, und die Karrieren dieses so ungewöhnlichen
Frauenpaares gleichen sich so sehr, daß tatsächlich niemand genau weiß,
wann die eine abtrat und die andere an ihre Stelle rückte. Viele Aktivitäten
und magische Fähigkeiten, die man Marie 1, zuschrieb, stammten in
Wirklichkeit von Marie II. Bis heute besteht sogar Verwirrung darüber,
welche Marie in welchem Grab liegt, da außer dem vielbesuchten Grab auf dem
St. Louis Friedhof I noch eine unbekanntere Gruft auf dem St. Louis II
existiert, die von den gläubigen Voodoos heimlich als die eigentliche
Ruhestätte der großen Marie besucht wird. Beide Krypten tragen den
exotischen Schmuck von roten Kreuzen, die aufs Geratewohl von den Besuchern,
die auf der Suche nach Gunstbeweisen hoffnungsvoll an die eine oder andere
Krypta klopfen, mit Ziegelsteinbröckchen auf die geweißten Oberflächen
gemalt werden. Es
ist auch interessant, daß die einstige Behausung von der jüngeren Marie im
French Quarter in ein einzigartiges Voodoo-Museum umgestaltet wurde,
übrigens das einzige dieser Art in den Vereinigten Staaten, vielleicht in
der ganzen Welt. Und im Gemäuer soll der ruhelose Geist seiner früheren
Besitzerin herumspuken. Leider existiert das Haus in der St. Ann Street, in
dem Marie I. wohnte, nicht mehr. Obwohl es um den Voodoo-Kult seit den
Jahren seiner Blütezeit im 18. Jahrhundert stiller geworden ist und man
allgemein der Ansicht ist, daß es nie wieder eine Voodoo-Königin wie Marie
Laveau (die Erste oder die Zweite!) geben wird, wäre es falsch zu glauben,
Voodoo sei nur ein wunderliches Stück Folklore aus der Vergangenheit von
New Orleans. Seit 1946 in den USA als Religion anerkannt, ist Voodoo noch
immer ein Teil der heutigen New-Orleans-Szene. Ein zeitgenössischer
Voodoo-Priester, Vater Joseph Selby, einer der wenigen Weißen, die je eine
so hohe Position im Kult erreicht haben, schätzt, daß im Staat Louisiana
ungefähr 4000 Voodoo‑Anhänger leben, davon allein die Hälfte in New
Orleans, wo zur Zeit mindestens fünf große Voodoo-Tempel unterhalten
werden. Die Johannisnacht, die Wende vom 24. zum 25. Juni, ist das wichtigste Datum des Voodoo-Kalenders. In dieser Nacht - und wer weiß, in wie vielen anderen Nächten noch - zündet man in ganz Louisiana Voodoo-Kerzen an, und die magischen Feiern beginnen. Die Loa Legba: der Götterbote. Der Hüter der Scheidewege. Er erscheint immer als ein gebrechlicher, alter Mann, der in alte Lumpen gekleidet ist. Sein Haar ist wie sein Bart weiß und verfilzt. Er stützt sich auf eine Krücke, und über seinem gebeugten Rücken hängt ein Brotbeutel. Legba ist das Sprachrohr der Götter, ohne ihn könnten sie sich weder zu Gehör bringen, noch die Menschen mit ihnen in Verbindung treten. Kein Loa wagt es ohne die Zustimmung Legbas aufzutreten. Wer immer ihn beleidigt kann sich nicht mehr an seinen Loa wenden und findet sich ihres Schutzes (der Schutz durch die Loa) beraubt. Er besitzt den "Schlüssel zur übersinnlichen Welt" und ist daher mit dem heiligen Petrus zu vergleichen. Als Herr der mystischen Schranke, die die Menschen von den Geistern trennt, ist Legba auch der Hüter der Tore und der Umzäunungen und im erweiterten Sinn der Beschützer der Häuser. In dieser Funktion wird er als Maît'bitation angerufen. Er ist auch der Herr und Gott der Straßen und Wege. Als Maître Carrefour ist Legba die Gottheit der Wegekreuzungen: das sind Orte, die von den bösen und magischen Künsten ergebenen Geistern heimgesucht werden. Er empfängt dort die Huldigungen der Zauberer und präsidiert bei ihren magischen Sitzungen und Zaubereien. Agwé: Die Muschel des Meeres, die Kaulquappe im Teich. Agwé erscheint als ein kräftig gebauter Mulatte mit gischtfarbenen Augen. Er trägt eine Jacke mit den Schulterstücken eines Marineoffiziers. Er riecht stark nach Meerwasser, und statt mit militärischen Abzeichen ist seine Brust mit Seesternen, Schneckenmuscheln, gekreuzten Rudern und Seetang verziert. Er wird in den Humfor auf Fresken dargestellt: in Gestalt von Schiffen mit rauchendem Schornstein oder mit Kanonen bestückt. Er hat auch den Dreifuß als Merkmal. So wie viele Wasser-Dämonen hat Agwé als symbolische Farbe das Weiß. Damballah: Vater der Weisheit, Spender des Schatzes und Erfüllung aller Wünsche. Eine Python von riesigen Ausmaßen, deren glänzende Windungen in allen Farben des Regenbogens leuchten, das ist Damballah. Ihm ist auf dem Altar ein mit Wasser gefülltes Bassin geweiht. Alle Bäume sind die Heiligtümer von Damballah, denn die Schlangen steigen auf alle Bäume. Als Schlange und Wassergott sucht er die Flüsse, die Quellen und die Sümpfe heim. Weiß ist sein Symbol; alle Speisen und Getränke, die man ihm offeriert, müssen diese Farbe haben. Silber ist ein weißes Metall, auch darüber herrscht er. Er ist es also, der für Reichtum sorgt und die Entdeckung von Schätzen erlaubt. Zwischen den Reichtümern und dem Regenbogen besteht eine mysteriöse Beziehung. Wer sich des Diadems der Aida-wèdo bemächtigt, sichert sich Reichtum. Loco: Der Geist der Vegetation ist der Gott Loco. Er hat eine enge Beziehung zu den Bäumen, er personifiziert sie sozusagen. Ihm verdanken die Blätter ihre heilenden Eigenschaften und ihre rituellen Kräfte. Loco ist also ein göttlicher Heiler, der Beschützer der Kräuterdoktoren, die nie versäumen, ihn anzurufen, ehe sie eine medizinische Behandlung vornehmen. Er ist auch der Wächter der Heiligtümer. Deshalb bezeichnet man ihn auch als unsichtbaren hungan. So ist Loco zwar eine Personifikation der Pflanzen. Aber wo er sich manifestiert, ist er nur an der Pfeife, die sein Diener raucht, und an dem Stock in seiner Hand erkennbar. Zaka: der Geist der Erde, der Besteller der Felder. Ein Mann in der schlichten Kleidung eines Farmer: Strohhut, Jeanshemd und -Hose und abgetragene Ledersandalen. In der rechten Hand hält er eine Machete. Seine Haut ist schwarz wie Obsidian. Er pafft an einer kurzen Tonpfeife. und der Rauch, der aus ihrem Kolben aufsteigt, riecht nach frisch umgegrabener Erde. Zaka gleicht den Einheimischen in seinem Charakter. Er ist mißtrauisch, gewinnsüchtig, liebt Händel und verabscheut die Städter. Als Opfergaben bevorzugt Zaka natürlich bäurische Speisen, z.B. gekochten Mais, in Olivenöl getauchtes Brot, afibas - das sind Stücke von Dünndarm, die zusammen mit fettigen Häuten in einem Topf gebraten werden, rapadous (Rohzucker), das alles begossen mit einem Gläschen trempé, einem Gebräu aus weißem Rum - dem Clairin - und aromatischen Kräutern. Chango: der größte aller Krieger, der Erbauer der Maschinen, Herr des Feuers und des Chaos. Er trägt die Uniform eines napoleanischen Kavallerieoffiziers; der Federbusch auf seinem Hut hat die Farbe von Blut. In der Hand hält er einen blutverschmierten Säbel. Zwischen seinen Zähnen, hält er eine Zigarre gepackt. Seine Augen haben die Farbe der untergehenden Sonne. Ein starker Geruch von Blut und Eisen umgibt ihn. Erzulie: die Göttin der Liebe, die Verkörperung aller Schönheit. Sie ist eine Mulattin; ihr langes ungebändigtes Haar reicht ihr fast bis zu den Füßen. Sie trägt eine blaue, mit wertvollen Steinen besetzte Krone. Sie hat die Hände in die Hüften gestemmt, die Lippen geschürzt und die Lieder halb geschlossen. Erzulie (Ezili-fréda-Dahomey) wird gewöhnlich mit Aphrodite verglichen. Die beiden Göttinnen sehen sich ähnlich, soweit eine hübsche Mulattin von den Antillen an eine homerische Göttin zu erinnern vermag. Erzulie gehört wie Aphrodite zu einer Gruppe von Wassergöttern, doch sie hat sich von ihrer ursprünglichen Rolle entfernt und ist die Verkörperung der Schönheit und der weiblichen Grazie geworden. Sie hat alle Eigenschaften einer hübschen Frau: Sie ist kokett, sinnlich, liebt Luxus und Vergnügen und ist verschwenderisch. In jedem Heiligtum gibt es eine Kammer oder Nische, die Erzulie geweiht ist. Dort werden ihre rosa und blauen Gewänder und ihr Schmuck aufbewahrt. Auf einem Tisch stehen eine Waschschüssel, ein Handtuch, Seife, Zahnbürste, Kamm, Lippenstift und Nagelfeile bereit. In vollem Glanz ihrer verführerischen Reize tritt Erzulie in die Halle. Mit ihren entflochtenen Zöpfen bietet sie das Bild einer Mulattin mit prachtvollen Haaren. Sie schreitet die Hüften wiegend, langsam durch den Raum, wirft verführerische Blicke auf die Männer und verweilt hier und da für einen Kuß oder eine Liebkosung. Sie liebt es, Geschenke entgegenzunehmen und zu verteilen. Ihre Launen sind zuweilen kostspielig: So kann es passieren, das sie im Parfum auf den gestampften, trockenen Fußboden im Peristyl versprüht. Baron Samedi: Herrscher aller Totengräber, König der Friedhöfe und Sammler der Kreuze. Der Baron wird als dürrer Mann mit Totenschädelgesicht dargestellt. Er trägt eine dunkle Anzugjacke und auf seinem Kopf einen altmodischen Zylinder; eine drahtgefaßte Sonnenbrille verdeckt seine Augen. Er stützt sich auf die Schaufel die er in seiner Skeletthand hält. Neben Baron Samedi (Baron Samstag) gibt es noch weitere Guede: Baron-la-Croix (Baron-vom-Kreuz), Baron Cimetière (Baron-Friedhof), Guédé-nibo und Madame Brigitte sind die bekanntesten Vertreter dieser schrecklichen Familie. Die Barone bilden eine Art von Triade, die so eng verbunden ist, daß man nicht weiß, ob es sich um verschiedene Gottheiten oder um drei Ansichten ein und der gleichen Gottheit handelt. Die Werkzeuge des Totengräbers (Schaufel, Picke und Hacke) sind die Attribute des Baron Cimetière, man kennt ihn daher auch unter den Bezeichnungen Trois-pelles (Drei-Schaufeln), Trois-piquois (Drei-Picken) und Trois-houes (Drei-Hacken). Die Gefäße, in denen die Opfergaben für diese Loa niedergelegt werden, sind schwarz angemalt und mit einem Totenschädel und gekreuzten Gebeinen geschmückt. Die Gattin des Baron, Grande-Brigitte; Maman oder Mlle Brigitte hat gleichfalls die Macht über die Friedhöfe, insbesondere über solche, in denen eine Frau als erste beerdigt worden ist. Anmerkung: Das einzig Gefährliche an Voodoo bei UA ist, dass es eine ausgekügelte Sammlung von echten Ritualen enthält, die dem Zweck dienen, Dämonen Tür und Tor für die Übernahme von menschlichen Körpern zu öffnen. Die 'Loas' usw. sind allesamt solche Dämonen, die durchaus bereit sind, auch für andere okkulte Phänomene zu sorgen, sofern sich dadurch Leute ihnen im wahrsten Sinne des Wortes öffnen. (Man beachte, dass 'Dämonen' in UA Seelen Verstorbener sind, nicht etwa Kreaturen der Hölle. Weiterführende Links: [Friedhöfe]
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