Die Felsengänge

Die Felsengänge unter Nürnberg sind eine Folge eines Gesetzes aus dem Mittelalter, daß den Nürnbergern Bierausschank nur dann gestattete, wenn dieses auch auf eigenem Grund und Boden gebraut worden war. Da Bier - mit einem wesentlich geringerem Alkoholanteil als heute - damals zu den Grundnahrungsmitteln gehörte und sich niemand den lukrativen Ausschank entgehen lassen wollte, begannen die Wirte, ihre Keller zu vergrößern und unter den bereits vorhandenen Kellern weitere anzulegen. Als auch dieser Platz nicht ausreichte, kaufte man von nebenan gelegenen Häusern das Recht, unter diesen ebenfalls Keller anzulegen, und so wuchs ein unterirdisches Gangsystem, das natürlich auch an vielen Stellen mit den Kellern der Nachbarn verbunden wurde. Der gesamte Burgberg, das heißt die nördliche Sebalder Altstadt zwischen Neutor, Burg, Paniersplatz und Hirschelgasse (auf der Spielleiterkarte farbig unterlegt) gleicht einem Schweizer Käse mit teilweise bis zu 4 Sohlen, von denen nie eine vernünftige Karte angefertigt wurde. Dazu kommen die mittelalterlichen, unterirdischen Wasserleitungen in die Stadt, die nicht mehr in Betrieb sind, geheime Fluchtwege aus Rathaus und Burg sowie Durchgänge in die Kanalisation, die prinzipiell tiefer liegt. Die Felsengänge weisen das ganze Jahr über eine nahezu konstante Temperatur von um die 10 °C auf, was sich natürlich zum Bierbrauen hervorragend eignet.

In den 20ern wird in den Kellern kein Bier mehr gebraut, aber man kann davon ausgehen, daß die Felsengänge neben gewöhnlichen Kellern, Abstellplatz für Gerümpel, gewerblicher Nutzung wie durch "Gurken-Harrer" in der Albrecht Dürer Straße, der hier seine Gurken einlegt, auch Unterschlupf für Landstreicher und lichtscheues Gesindel aller Art bieten, insbesondere, da sie den meisten Nürnbergern selbst unbekannt sind. In den 40er Jahren werden die Felsengänge größtenteils zu Luftschutzkellern ausgebaut werden, der Rest kann heute noch besichtigt werde.

Einstiege in die Felsengänge gibt es viele, so gut wie in jedem zweiten Haus in der nördlichen Sebalder Altstadt, doch kann man sich leicht hier unten verirren, wenn einem kein Wurf auf Navigation gelingt oder andere Hilfsmittel benutzt werden. Wieder an die Oberfläche zu gelangen ist einfach, nur eben nicht unbedingt da, wo man es gewünscht hätte. Um das Tor zu finden, das Heinrich Glaubner hier in die Traumlande aufgestoßen hat, gibt es prinzipiell folgende Möglichkeiten:

  • Verfolgung:
    Man folgt Glaubner bei seinem allnächtlichen Ausflug in die Traumlande von seinem Keller aus. Dazu ist pro Charakter ein gelungener Wurf auf Schleichen oder Verbergen notwendig. Bemerkt Glaubner die Charaktere, so wird er zunächst versuchen, diese abzuschütteln, indem er einfach schneller geht. Um ihm immer noch zu folgen (und dabei unentdeckt zu bleiben, denn Glaubner macht nicht den Anschein, er hätte die Charaktere entdeckt), ist nun zusätzlich ein Wurf auf Verborgenes erkennen vonnöten. Kann er die Spieler nicht abschütteln, so durchschreitet er unerschrocken das Traumtor, da er sich sicher ist, daß sich die Spieler in der labyrinthischen Anlage des uralten Monasteriums verlaufen werden.

... Fortsetzung nächste Seite ...

[Zurück] - [Inhalt] - [Weiter]

 
Arkham Chronicle - Das deutsche Cthulhu-Fanzine - Home