Der Eppeleinsprung

Die Sage um den Eppeleinsprung (vgl. Handout #9) ist so gut wie jedem Nürnberger und auch vielen Zugezogenen in der einen oder anderen Form bekannt. Auch in den meisten Reiseführern ist die Sage kurz abgedruckt. Umfassende Information kann in der Stadtbibliothek oder der Bibliothek des germanischen Nationalmuseums eingeholt werden, wobei oft schon eine Unterhaltung mit dem Bibliothekar reicht. Neben dem bereits erwähnten Sagenzyklus kann auch der Standort der ehemaligen Burg Drameusel des Raubritters Eppelein in der fränkischen Schweiz über dem Wiesental bei Muggendorf in Erfahrung gebracht werden. Da die Burg aber nach der Ergreifung Eppeleins im Jahre 1381 von den Nürnbergern vollständig geschleift wurde (warum nur?), lohnt der zweistündige Ausflug dorthin nicht, da es nichts mehr zu entdecken gibt. Angeblich haben die Nürnberger die Kosten der Hinrichtung Eppeleins in Neumarkt von 1000 Gulden bis heute nicht beglichen.

Die Mauer, über die Eppelein angeblich gesetzt sein soll, kann tagsüber problemlos besichtigt werden. Der Burggraben hat hier eine Breite von etwa 30 Metern und eine Tiefe von über 10 Metern, so daß ein Sturz in aller Regel fatal (5W6 TP) abläuft. Auf der Mauer sind den Touristen zuliebe in der Zwischenzeit (interessanterweise 2 weit voneinander entfernte) Hufabdrücke in die Mauer gemeißelt worden. Gebildete Bürger sind sich einig, daß, falls Eppelein hier tatsächlich gesprungen sein sollte, der Burggraben damals unmöglich so breit gewesen sein kann. Von dem Tor in die Traumlande ist nichts zu entdecken. Sollte ein Charakter tatsächlich springen, so landet sein Traumselbst (siehe "Leng") in den Traumlanden, während sein wacher Körper in den Burgraben stürzt.

Ab dem 15.12. riegelt die Polizei nachts die Burgmauer an dieser Stelle ab, um weitere Selbstmorde zu verhindern. Die Bewachung ist nicht sonderlich streng, sie besteht aus einer Doppelstreife Polizisten, die hier herumlungert und sich langweilt. Erwachsene ohne Begleitung von Kindern können den Eppeleinsprung nach einem Wurf auf Überreden ohne Probleme auch Nachts in Augenschein nehmen. Leider ist auch dann nichts absonderliches zu entdecken. Ab dem Zeitpunkt der Abriegelung rufen die Opfer über den in ihren Schulheften vorhandenen Spruch einen Shantak, der sie einem Storch gleich greift und durch das Tor schleudert. Wie durch ein Wunder entgeht der Shantak jedesmal dem Augenmerk der Polizeibeamten, die sich die weiteren Selbstmorde nicht erklären können, da sie ja immer nur den Burgberg, nicht aber den Himmel im Auge behalten. Aufmerksame Charaktere jedoch können den Shantak beobachten, falls ihnen in den fraglichen Nächten ein Wurf auf Verborgenes erkennen gelingt. Sollten sie bei Sinnen (0/W6 Stabilitätsverlust) bleiben, haben sie eventuell die Chance, den Shantak mit Schußwaffen anzugreifen. Ob das das Leben des Jungen rettet, der dann eben nicht in den Burgraben fällt, sondern woanders herabstürzt, sei dahingestellt.

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