Auftritt der Spieler

Nürnberg ist im Aufruhr. Schon der dritte Knabe stürzte sich innerhalb einer Woche ohne Vorwarnung in den Burggraben! Und das zur Weihnachtszeit, wo in Nürnberg wegen des weltberühmten Christkindlesmarktes eh der Teufel los ist. Solche und ähnliche Artikel erscheinen im Dezember 1927 in jedem Nürnberger Lokalblatt. Auch große deutsche Zeitungen bringen kurze Meldungen über diese mysteriösen Reihenselbstmorde. Zeitungsartikel befinden sich im Anhang als Handout #1, #2, #3 und #4.

Folgende Möglichkeiten für den Einstieg der Spielercharaktere ergeben sich:

  • Einer (oder mehrere) Spieler sind professionelle Ermittler, etwa Privatdetektive oder Psychologen. Wenn die Charaktere keine Nürnberger sind, so sollten sie über einen überregionalen Ruf verfügen. Albrecht Grungert, der Vater des dritten toten Jungen Hubertus Grungert, wendet sich hilfesuchend an diesen Charakter, da er den Selbstmord seines Jungen nicht verstehen kann. Aufgabe der Spieler ist es, Gründe für den Selbstmord zu finden.
  • Einer, besser mehrere, Spieler sind Freunde von Albrecht Grungert. In diesem Fall erreicht sie ein Telegramm, Handout #6, falls sie nicht in Nürnberg wohnen, ansonsten reicht natürlich ein Brief oder ein Telefonanruf.
  • Einer oder mehrere der Spieler sind Nürnberger und haben selber Kinder, möglicherweise sogar an der Volksschule Marientor, keinesfalls aber in der Klasse Heinrich Glaubers, und machen sich verständlicherweise Sorgen, wobei die die Nachforschungen nicht der Polizei alleine überlassen wollen.
  • Es handelt sich bei der Gruppe um Veteranen im Umgang mit dem Mythos, die bei solchen Zeitungsartikel und ähnlichen Meldungen und Gerüchten sofort Lunte riechen und sich aus eigener Motivation an die Nachforschungen machen. Das ist der wohl unwahrscheinlichste Ansatz.

Für nicht ortsansässige Charaktere muß zunächst eine Unterkunft gefunden werden. In der Weihnachtszeit ist Nürnberg wegen des Christkindlesmarktes touristisch überlaufen, so daß man dabei einige Probleme haben könnte, außer in den Nobelhotels, die eigentlich nie voll ausgebucht sind. Falls die Charaktere im Auftrag Grungerts unterwegs sind, hat er sich bereits um die Unterkunft gekümmert und die Charaktere im Deutscher Kaiser einquartiert, eine Adresse, die insbesondere von Kaufleuten gerne frequentiert wird und mit der man nicht unzufrieden sein kann.

Nürnberg liegt tief verschneit, und fast jede Nacht fällt neuer Schnee, so daß Spurensuchen nachts nicht sonderlich schwer ist, sollte sich einmal die Gelegenheit ergeben. An jeder Straßenecke werden heiße Maronis verkauft, und der Christkindlesmarkt, die "Stadt aus Tuch und Holz" auf dem Hauptmarkt, wäre durchaus einen Besuch wert, wenn man nicht mit ernsteren Dingen beschäftigt wäre. Feilgehalten werden neben Lebkuchen, Magenbrot und anderen Weihnachtsspezialitäten Nürnberger Rostbratwürste ("Drei im Weggla"), Glühwein (so daß man schon tagsüber immer wieder auf Betrunkene trifft), Christbaum- und Krippenschmuck (z.B. die Rauschgoldengel, deren Flügel aus Blattgold bestehen), Spielwaren und Zwetschgenmännle.

Der Transport innerhalb von Nürnberg kann problemlos mit der bereits erwähnten Straßenbahn erfolgen, für verwöhntere Charaktere oder Nachts bieten sich Mietdroschken bzw. -kraftwagen an. Die Nürnberger Altstadt durchmißt etwas mehr als einen Kilometer, so daß die meisten Strecken ohnehin zu Fuß zurückgelegt werden.

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