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In der Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte Cliff's End so etwas wie ein kurzes goldenes Zeitalter. Die örtliche Woll- und Lederfabrik brachte Arbeit und Auskommen für viele hundert Menschen. Gleichzeitig entdeckte die Bostoner High Society, wegen des rustikalen Charmes des gepflegten Ortes und der malerischen Landschaft rund um die Klippen, Cliff's End für sich. Jede Familie an der Ostküste, die etwas auf sich hielt und über die nötigen finanziellen Mittel verfügte baute auf der Klippe eine großzügige Sommerresidenz, die möglichst die des Nachbarn an Luxus und Eleganz überflügeln sollte. Zeitweise wurden für Baugrundstücke auf der Klippe Preise verlangt wie in Manhatten. Die großartigen Sommerfeste auf den Klippen gehörten mit zu den wichtigsten gesellschaftlichen Ereignissen, zu der jeder der in der Gesellschaft von Boston etwas galt -oder gern gelten wollte - versuchte eingeladen zu werden. Zu dieser Zeit verfügte Cliff's End über ein Theater, eine kleine Schule, mehrere Hotels und Gaststätten, den Frachthafen der Fabrik sowie über einen elitären Yachtclub. Diese Blütezeit fand allerdings fast schlagartig ein Ende: Zum einen wurde die Wollmanufaktur geschlossen. Der Grund dafür war augenscheinlich Mißwirtschaft der Besitzerfamilie Ferguson. Hinzu kam aber eine Serie von merkwürdigen Unglücken und Schicksalsschlägen. Das schlimmste davon, war zweifellos der Ausbruch einer rätselhaften Schafseuche, die alle Herden der Fergusons und auch die der übrigen Hirten der umliegenden Gegenden bis auf das letzte Tier hinwegraffte. Da Ferguson nicht genügend Ersatzwolle heranschaffen konnte, er vertraglich aber zur Lieferung verpflichtet war, blieb ihm nur die Möglichkeit seinen Bankrott anzumelden, da er nicht in der Lage war die fälligen Strafen wegen Lieferversäumnis zu bezahlen. Der Käufer des Betriebs (die Konkurrenz in New York) hatte kein Interesse daran den Betrieb fortzuführen und schloß die Fabrik. Mit einem Schlag verloren zwei Drittel der Bewohner ihr Einkommen. Fast gleichzeitig erlosch das Interesse der Bostoner Gesellschaft an der Gegend und dem Ort. Auch hierzu trugen einige Unglücksfälle
bei, einige sogar mit Todesfolge. Der tragischste ereignete sich
bei einem großen Sommerfest der Hudsonfamilie: Zwei Kinder
entdeckten beim Spielen ein Schlangennest mit Vipern. Die Kinder,
sowie deren Gouvernante, die den Kindern zu Hilfe eilte, erlagen
kurze Zeit später mehreren Schlangenbissen. Das war das letzte
Fest, das seitdem auf den Klippen stattfand. |
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