Lesser-Edale

Das Dorf Lesser-Edale braucht den Vergleich mit der wunderschönen Landschaft nicht zu scheuen. Das Dorf besteht aus etwa dreißig Häusern (zwei davon mit reetgedeckten Dächern), dem Laughing Horse Pub, dem Pitchlock Modern Mercantile Store (der Kolonialwarenhändler), einer kleinen, modernen Kirche (neben den Fundamenten einer Kirche aus Elisabethanischer Zeit, die unglücklicherweise 1906 ab-brannte) und einer Tierklinik, die ihre Dienste den oberen Ausläufern des Tals und den benachbarten Tälern zur Verfügung stellt. Busse von Lesser-Edale nach Derby fahren um 6:35 Uhr, 9:20 Uhr und 16:00 Uhr. Alle Spielwerte für die Bewohner von Lesser-Edale finden sich am Ende dieses kurzen Abenteuers.

Die Atmosphäre im Laughing Horse ist freundlich und neugierig - immerhin verirren sich nur selten Besucher aus den Vereinigten Staaten hierhin. Während sich die Charaktere im Pub aufhalten, schaut auch Konstabler Tumwell auf ein Pint Bier vorbei. Er ist ein zuverlässiger Bursche, wenn auch nicht allzu fähig. Sein Schnauz-bart, der einem Seehund zur Ehre gereichen würde, hängt durch die Feuchtigkeit des regnerischen Wetters traurig nach unten. "Das war ein wilder Hund," versucht er abzuwiegeln. Er ist fest davon überzeugt, daß er ihn mit einem Schuß aus seiner Schrotflinte getötet hat. "Hat sich in die Hügel zum Sterben verzogen. Seitdem wurden wir, Gott sei dank, nicht mehr behelligt." Zwei seiner Freunde ziehen ihn mit der Bemerkung auf, daß er weder bei der Befragung durch die Polizisten aus der großen Stadt noch bei der gerichtsmedizinischen Untersuchung annähernd so sicher war.

Sitzen die Geldbörsen der Charaktere locker und sie schmeißen eine Lokalrunde, entspringt sogleich eine hitzige Diskussion unter den anwesenden Gästen. Falls nicht, kann den Dorfbewohnern durch erfolgreiche Würfe in Überreden oder Überzeugen die Zunge gelockert werden. Alternativ bietet sich Recherchieren, gekoppelt mit Kreditwürdigkeit an. Damit wird simuliert, ob zum einen der Cahrakter dem Dörfler so sympathisch ist, daß er überhaupt mit ihm reden will und des Weiteren, ob der Charakter so gschickt - in Verbindung mit Freibieren - fragt, da er die Antworten bekommt, die er braucht. Die meisten befürchten, daß das Monster zurückkehren könnte und versichern, daß man in Vollmondnächten immer noch das Geheul hören könne. Der nächste Voll-mond, erinnern sie die Charaktere, sei bereits morgen Nacht. Ein Mann schwört Stein und Bein, daß er das Ding kurz gesehen habe - "Kein Hund sollte auf seinen Hinterbeinen laufen, Hubert", sagt er zu dem Konstabler, "Und kein Hund hat jemals Knochen so zerfetzt, wie es der armen Lydia angetan wurde." Hubert Tumwell weiß darauf wenig zu antworten und mit einem erfolgreichen Wurf in Psychologie läßt sich feststellen, daß sein Bemühen um Wahrheit im argen Widerstreit mit seinem Bemühen um das Ansehen seiner Person liegt. Entschließen sich die Charaktere, die Familien der Opfer zu befragen, benötigen sie erfolgreiche Würfe in Überreden oder Überzeugen - allerdings mit einer halbierten Erfolgswahrscheinlichkeit. Jeder Charakter darf sein Glück bei jeweils einer der Familien versuchen. Harold Short war Junggeselle und erholt sich noch immer bei seinem Bruder in Norfolk. Dafür kann man aber Augenzeugen aus den Familien Osgood und Parkins befragen.

Edith Osgood berichtet, daß ihr Mann ein Geräusch in der Scheune hörte und mit seiner Schrotflinte hinausging, um nachzusehen. Kurz darauf hörte sie ihn einen Schuß abfeuern und dann schreien. Als sie hinaus sah, erblickte sie eine haarige Gestalt, die gebückt davonrannte. Sie war groß wie ein Mann und flüchtete heulend in die Wälder. Ihre Kinder, die sich um ihren Rock drängen, bestätigen die Geschichte.

Der Pferdehändler John Parkins war kein Augenzeuge des Mordes an seiner Tochter. Er entdeckte ihre Leiche, als er auf dem Nachhauseweg vom Laughing Horse war. Er ist fest davon überzeugt, daß Lawrence Vane, der Sohn von Sir Arthur Vane, etwas mit der Geschichte zu tun hat. Ein Nachbar (Tom Corty, der der Aussage von Parkins nichts hinzuzufügen hat) sah Lawrence Vane in der Mordnacht neben dem Haus von Parkins. Corty behauptet, daß der junge Vane sehr aufgeregt schien und aus der Richtung des Anwesens der Parkins gelaufen kam. Tumwell und seine Vorgesetzten haben Lawrence verhört, aber erklärten später, er habe mit den Vorfällen nichts zu tun.
Parkins hat das Gefühl, daß die Behörden die Vanes vor einem Skandal schützen wollen. Voller Bitterkeit erklärt er, daß die Arbeiterpartei eine derartige Zweiklassenjustiz beseitigen müsse und hält den Charakteren im Anschluß einen mehrere Minuten dauernden Vortrag über politische Macht und die Unterdrückung durch die herrschende Klasse. Mit Psychologie verhärtet sich der Eindruck, daß Parkins durch den Verlust seiner Tochter aus dem seelischen Gleichgewicht gebracht wurde.
Der Vikar, Reverend Jeremy Stratton, hat das Ding ebenfalls kurz gesehen, ist aber aus Gründen, die weiter unten erläutert werden, nur schwer zu befragen.

 

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