DIE THANGKAS

Das Mausoleum ist mit einem goldenen Dach überzogen, an den Wänden befinden sich verschiedenfarbige Mandalas (Wandbilder, mit religiösen Darstellungen, die zur Meditation anregen). In der östlichen Wand der Kammer, deren Innern ebenfalls mit Mandalas und Gebetsmühlen ausgestattet ist, befindet sich ein mannsgroßer Riß. Steigt man durch diesen Riß so findet man sich in einer kleineren Kammer wieder, in der ein Steinsockel steht. Auf dem Sockel befand sich die Statuette. Untersucht man den Sockel mit einem FW:Verborgenes erkennen, so entdeckt man Schriftzeichen, keiner bekannten Sprache entstammen. Ein FW:Cthulhu-Mythos entlarvt, daß es sich hierbei um den Namen eines Großen Alten handelt: nämlich Chaugnar Faugn ! Außerdem stellt ein FW:Verborgenes erkennen fest, daß der Sockel hohl ist. Wird der Sockel aufgebrochen, so fördert er verschiedene Gegenstände zu Tage: alte Musikinstrumente, hergestellt aus menschlichen Oberschenkelknochen, Krüge und sieben Thangkas (Bild und Textrollen). Diese Thangkas sind Hinweise, wie man den großen Alten Chaugnar Faugn wiedererwecken kann und was passiert, wenn dies geschehen ist. Um eine Thangka zu entschlüsseln benötigt man einen erfolgreichen FW:Anthropologie, einen FW:Linguistik und einen FW:Archäologie. Wahlweise kann einer diese FW, durch einen FW:Cthulhu-Mythos ersetzt werden. Natürlich kann auch einer der Führer zu Rate gezogen werden. In diesem Falle erhält man einen Bonus von +15% auf die Fertigkeit Linguistik. Die Entschlüssellung einer Thangka dauert fünf Stunden, so daß an einem Tag nicht alle Schriftrollen übersetzt werden können. Den Charakteren ist es nicht erlaubt im Kloster zu übernachten.

Thangka 1:
Für die erste Thangka braucht man keinen Fertigkeitswurf. Ein RW:Idee reicht schon um zu erkennen, daß es sich bei der Darstellung von Kreisen und Ellipsen um eine astronomische Zeichnung handelt. Die dargestellte Position der Gestirne ist in ungefähr sechs Tagen erreicht (gibt ein RW:Wissen oder ein FW:Astronomie bekannt).

Thangka 2:
Diese Bildrolle enthält eine Warnung des ersten Dalai Lama (dessen Grabstätte übrigens auch im Kloster ist) vor der Skulptur. Er selbst, so fährt er fort, habe den Schrecken der Hügel in Stein gebannt. Eine ganze Nacht lang kämpften er und der Gott, bis der Dalai Lama seine ganze Zauberkraft zusammennahm und einen Versteinerungszauber anwandte. Einmal aber aus dem Schlaf erwacht, bringt Chaugnar Faugn nur Unglück über die gesamte Menschheit.

Thangka 3:
Eine Weissagung des Mu-Sang: ...die Tscho-Tscho, ähnlich wie die Mirie Nigri, aber sind die wahren und ehrfürchtigsten Diener. Doch auch sie müssen auf ihn warten: den weißen Akolyten. Ein weißer Mann, der aus dem Westen kommen wird, um Ihn zu erwecken. Und sobald er genähret wurde und sicher jenseits der aufgehenden Sonne ruht, wird er die Welt besitzen. Dann wird alles, was nun in dieser Welt ist - Kreaturen, Pflanzen - von dem Großen Chaugnar verschlungen werden. Alle Dinge, die heute sind oder jemals waren, werden aufhören zu sein, und der Große Chaugnar wird den Raum mit seinem Selbst erfüllen. Selbst seine Brüder wird er verschlingen, seine Brüder, die er von den Bergen herab ruft, auf daß sie voller Ekstase wüten mögen.

Thangka 4:
(hier ist nur ein FW:Linguistik nötig, denn dieses Manuskript wurde von dem ersten Europäer in Tibet, dem portugiesischen Jesuiten Pater Antonio de Andrade, geschrieben - ist also keine "einheimische" Thangka.)
Anno Domini 1624.
Wie zufor bediene ich mich der Form des Schraybens, wie auch die Tibeter es tuhn: auf dehnen Bildrollen...Heute zeigte mir meyn treuer Diener Tin-Sin ein gahr abscheuliches Ritual, der geheymen Boensekte. Aus unserem Verstekke beobachteten wir furchtbarste Creaturen. Degenerihrt durch Mißgeburt und Die Erbsünd. Diejenigen, die an dieser unheilgen Mess teilnahmen, waren allesamt dunkelheutig und nicht viel gröszer als das sie mir bis zur Hüft gereycht hätten. Ihre Gesichter waren nur ein einzger Brey aus gelb-grünlichem Eyter der just sie auf allen Vieren in obszönen Stellungen um das Abbild ihres Gottes krochen, auf den Boden tropfte und itzo eyne Schleimspur hinterließ. Tin-Sin erzählte mir, das diese Rass schon sehr alt sey. Er nannte sie die Mirie Nigri, so ungefähr muß sie wohl geheyßen haben, nach unseren abentländschen Ohren jedenfals...Wie soll ich diese Wesen je bekehren, die doch alles Böse der Welt in sich vereyngn. Angewidert und voller Furcht verließen wir die Plattform in der Nähe des Diring-Tscho und eylten nach Hause, um dort zwölf Rosenkränz fuer die Mutter Gottes zu beten...

Thangka 5:
(Autor unbekannt)
...Wenn jetzt diese Konstellation erreicht ist, so muß der weiße Akolyt die Tränen des Azatoth vom Sockel trennen, während die Diener weiter um das Abbild von Ganesha oder wie er auch heißt Chaugnar des Großen kriechen. Die Tränen hält er in beiden Händen und läßt das Licht von den Sternen durch sie leuchten, derweil zwei der Kriechenden ewigen Ruhm erlangen indem sie sich auf die Stoßzähne der Statue aufspießen. Dann nach dem großen Cham-Tanz wird er erwachen...

Thangka 6:
(Text von Milarepa; Auszug aus "Die Hunderttausend Gesänge")
Äonen weit in ferner Vergangenheit, da kam der Schrecken der Hügel von den Sternen nieder und mit ihm seine Brüder. Sie alle folgten dem Rufe Katalas des Großen. Zwischen ihnen und einer Rasse, die die Erde schon lange vor ihnen bevölkerte entbrannte ein großer Kampf, der Jahrtausende dauern sollte. Dann als das große Land Indien mit China zusammenstieß, verließ Ganesha seinen Vetter Katala und wählte sich das neue Gebirge, den Himalaja, als seinen Thron. Seine Brüder schickte er in andere Kontinente, von denen ich nichts zu berichten weiß...

Thangka 7:
(Text von Milarepa; Das Lesen dieses Textes kostet 1/W6 Punkte an geistiger Stabilität. Dafür aber erhält man den Zauber "Braue Weltraummet"- nachzulesen im Cthulhu- Mythos Quellenbuch)
...um also das Met zu brauen, benötigst du sechs Zutaten", sprach der Yeti zu mir. "Blätter des Wachholderbusches, das Extrakt des Mochusochsen, eine Kralle vom Diener des Hasturs, Wasser aus einem der großen Salzseen, Blut eines Menschen und..." sagte er und lächelte "das geraspelte Horn eines Yeti."
"Diese wirken dann eine Woche lang in einem Steingefäß aufeinander ein. Dann mußt du den Trunk mit deinem Willen verzaubern. Wenn du ihn dann trinkst, so erhältst du die Luft der großen Alten, während dich die Diener des Hastur zu den Sternen tragen, dort wo die Heimat von Chaugnar ist...

Mit diesen Informationen sollte es den Spielern möglich sein das Plateau der Kultisten zu finden. Der Weiße Akolyt, Professor Derekson, ist gekommen um Chaugnar Faugn zu erwecken. Aus einem Text erfuhr Derekson daß alle Anhänger, die sich um den Gott verdient gemacht haben, für immer vor seinem Zorn sicher seien. Den Weiße Akolyten erwarte sogar eine hohe Belohnung. Dereksons geistige Stabilität hat sich dem Nullpunkt zugewandt. Je näher der Tag der Beschwörung rückt, desto öfters träumt er von dem furchtbaren Großen Alten. Chaugnar Faugns mentale Kräfte deformieren jede Nacht das Gesicht des Professors. Seine Nase und Ohren wachsen bis seine Gesichtszüge einer Karikatur des Gottes gleichkommen. Chaugnar steht immer in geistigem Kontakt zu seinem Weißen Akolyten.

Aufgrund der Landkarte, die in dem Büro von Smythe gefunden wurde, läßt sich der Weg zum Diring-Tscho schnell heraus finden. Die Expedition muß sich erneut auf den Weg machen. Der Spielleiter kann sich überlegen Shepard jetzt herauszuhalten (falls er nicht schon tot ist - Shepard, nicht der Spielleiter). Es ist fraglich, ob dieser wirklich das Interesse hat einen Gott zu sehen. Natürlich heften sich nun auch die Triaden, die sich in Schigatse versteckt hielten an die Fersen der Spieler. Der Marsch bis nach Diring-Tscho dauert vier Tage und führt durch Schluchten und über eine Hängebrücke. Wie geschaffen also für einen Anschlag aus dem Hinterhalt.

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