Der Kult wurde von den Schlangenleuten kurz nach der "Eroberung" des Ortes ins Leben gerufen. Der einzige Zweck des Kultes ist es Angst zu säen, das Selbstvertrauen der Dorfbewohner zu untergraben und sie am selbständigen Denken zu hindern. Er ist die Organisation, mit der die Schlangenleute die Kontrolle über ihre Zuchtobjekte ausüben.
Die Dorfbewohner treffen sich jeden Monat bei Vollmond in einer großen Höhle unter der Klippe. Hierzu versammeln sich alle Erwachsenen kurz nach Einbruch der Dunkelheit am Hafen, steigen, sobald sie vollzählig sind, in bereitliegende Fischerboote und fahren um die Klippe herum zu einer Bucht mit einem schmalen Sandstrand. Der Strand ist von oben nicht zu sehen, da an dieser Stelle die Felswände überhängen. Im Schatten der zerklüfteten Felswand hebt sich der kleine Eingang zum Versammlungsraum des Kultes kaum von Hintergrund ab, so daß ein zufällig vorbeifahrendes Schiff nichts Besonderes bemerken würde.
Die Zeremonien werden von fünf Priestern geleitet: Alle tragen weite Roben mit Kapuzen, Schlangenmasken, die ihr Gesicht verbergen und einen kunstvoll geschnitzten Stab, um dessen oberes Ende sich eine goldene Schlange windet. Bei vier Priestern ist die Kutte aus einem schweren, dunkelroten Stoff gefertigt und die Gesichtsmaske aus poliertem Kupfer. Die Robe des Obersten Priesters besteht aus einem silbrig schimmernden Stoff und er trägt passend dazu eine silberne Maske. Die Identität der Priester im roten Gewand ist allgemein bekannt, wohingegen niemand genau weiß wer sich hinter der Silbermaske des Obersten Priesters verbirgt. Die Feierlichkeiten werden optisch immer sehr ansprechend umgesetzt, wobei die Schlangenleute hin und wieder mit kleinen magischen Taschenspielertricks für dramatische Effekte sorgen. Der Höhepunkt der Kultfeiern ist das Opfer. Entweder wird ein Tier auf den Altar rituell getötet oder - was in jüngerer Zeit immer öfter vorkommt - ein Mitglied der Gemeinde wird den Priestern lebend übergeben, damit es für Versuchszwecke mißbraucht werden kann. Die Feier dauert ca. zwei Stunden.
