FLUCHT ! (Fortsetzung)

Zurück im Government House bleibt es den Spielern überlassen, ob sie die Polizei verständigen. Wenn die Polizei von dem Mord an Lo Fan Pang durch die Charaktere erfährt, so muß jeder von ihnen 100 H.K.$ als Kaution hinterlegen. Sie gelten nämlich in den Augen der Polizei als tatverdächtige Personen. Kann jemand, aus welchem Grunde auch immer, das Geld nicht aufbringen, so heißt es für ihn entweder Gefängnis oder Flucht! Auf jeden Fall verzögert sich durch die Beweisaufnahme die Abreise um zwei volle Tage. Fowley ist sehr verärgert über diesen Zwischenfall und läßt der Gruppe ausrichten, daß sie nur noch einen Tag im Hause übernachten könne. Und das klingt gewiß nicht wie eine Bitte. Professor Shepard ist noch ungeduldiger und unsicherer als üblich. Außerdem hat ihn der Mord an dem Kunstsachverständigen Pang sehr eingeschüchtert. Trotzdem drängt er auf die Abreise aus Hong Kong, endlich weiter nach Tibet.

Im Hafen liegt der Dreimaster RANGOON vor Anker. Er segelt nach Saigon. Reisezeit 4 Tage. Endlich, nachdem alle Mitglieder der Expedition an Bord gegangen sind, einschließlich der drei Tibeter, sticht das Schiff in See. Diesmal sind keine verdächtigen Personen an Bord.

In Saigon bleibt dem einzelnen keine Zeit um sich umzutun um etwa die Stadt zu erkunden, denn Shepard will direkt weiter nach My-Tho einer kleinen Stadt, in der ein Flußboot wartet. Yong-Din stimmt ihm zu und so macht sich die Gruppe auf: über Reisfelder, Sümpfe und feuchten Lehmboden nach My-Tho. Der gesamte Weg verläuft fast ohne Zwischenfälle. Doch plötzlich bricht ein Tiger aus dem Dickicht und greift den letzten Mann(oder Frau) der Gruppe an. Nach einem harten Tag, der sie über schier endlos erscheinende Reisfelder und die sumpfreiche Schwemmebene führt, erreichen sie schließlich völlig verdreckt die Stadt. My-Tho hat ungefähr 7000 Einwohner und liegt im sumpfreichen Mekong-Delta. Hier erwartet sie schon Joe Phoenix, der Kapitän des Flußbootes. Er ist groß, hat schwarze lange Haare die ihm bis zu den Schultern reichen, ist unrasiert und trägt einen verfilzten Hut. Außer der Bemerkung, das die Straßen von Saigon bis hin zu dieser Stadt nicht die besten seien, sagt er nicht viel.
Shepard überreicht ihm direkt 150 $ und der wortkarge Bootsführer geleitet sie zum Kai an dem sein Boot, die CLAW, liegt. Ständig nuckelt er an einem Zigarrenstummel herum. Die schwüle Luft, so um die 28 Grad, scheint ihm nichts auszumachen. Er ist heißere Zeiten gewöhnt, im Juni zum Beispiel, also in zwei Monaten, wenn der Monsun beginnt und die Thermometersäule sich der 40 Gradmarke nähert. In My-Tho gibt es außer ein paar Kolonialwarenläden und den Villen von zwei ehemaligen Plantagenbesitzern nicht viel zu sehen. Direkt hinter der Stadt mit ihren Reisfeldern beginnt wieder die grüne Hölle.

Vier Stunden nach Ankunft ist die CLAW bereit zum Ablegen. Das Schiff scheint eine Eigenkonstruktion zu sein, speziell zugeschnitten für die Bedürfnisse hier auf dem Mekong.
Unter Deck befinden sich nur zwei Räume: ein "großer" Schlaf- und Aufenthaltsraum und ein Maschinenraum. Oben, an Deck, ist die Brücke. Das heißt eigentlich ist es nur ein überdachtes Steuermannshäuschen. Nach einigen Startproblemen mit dem Motor tuckert die CLAW den Mekong entlang zur nächsten Station: Chang-Du. An dieser Stelle würde sich eine Verschnaufpause für die Charaktere gut eignen. Oder der Spielleiter kann die Flußfahrt für ein Briefing nutzen, um die Gruppe auf den weiteren Strapazen der Reise vorzubereiten.

Die Landschaft ringsherum ist reiner Dschungel: tropischer Regenwald mit dichtem verfilztem Unterholz. Keine einzige offene Stelle in der man tiefer in den Urwald hineinsehen könnte. Nur schweres undurchdringliches Grün, überall, durchzogen von einem schmutzig-braunen Fluß in dem ab und zu ein Krokodil zu sehen ist. Als mögliche Zwischenfälle bieten sich hier folgende Möglichkeiten an: Angriff einer Wasserbüffel oder Elefantenhorde am ersten oder zweiten Tag. Nächtliche Attacke von Riesenfledermäusen mit der Möglichkeit einer Infektion in der zweiten bis vierten Nacht (sofern einer der Charaktere eine Nachtwache an Deck hält). Bis zum sechsten Tag: Krokodile belauern das Boot. Es könnte einer der Abenteurer "zufällig" (RW:Glück) ins Wasser fallen

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