International Journal of Ocean Engineering

Deutsche Ausgabe · März 1998

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Erforschung des Meeresbodens

Neues Forschungsschiff

Australien. Ein erster, kurzer Überblick über den neuen Schiffstyp und die anstehende Jungfernfahrt im Südpazifik (Alex D'Arby)

Ein Team amerikanischer und französischer Techniker hat in Zusammenarbeit mit einer kleinen australischen Reederei die Fertigstellung des Prototypen eines neuartigen Tiefsee - Fahrzeugs bekanntgegeben, das der Erforschung des Meeresbodens dienen soll. Die RSV Wallaby ist ein revolutionär neuartiges U-Boot und wird sich in Kürze der abschliessenden Testphase im Pazifik vor den Küsten Australiens unterziehen. Ein Mitglied der Crew bezeichnetet das Schiff als >> ein bisschen wie ein Space Shuttle - nur dass es schwimmt. <<

Die Hülle der Wallaby besteht aus neuentwickelten Polymeren. Unter Wasser wird der Innendruck dem Aussendruck angepasst, wodurch man viele technische Schwierigkeiten umgeht, mit denen Tiefseeboote konfrontiert werden, die mit einem niedrigeren Innendruck arbeiten.

Da die Wallaby in der Lage ist, bis zu zwei Wochen mit ihren Energiereserven unabhängig zu

 agieren, kann der Mannschaft die zeitraubende und oft zu wiederholende Prozedur der Dekompression erspart werden. Und genau diese sensationelle Unabhängigkeit, die kein anderes Tiefsee-U-Boot aufweist, macht die Wallaby zu einem äusserst effizienten Werkzeug für Wissenschaft und Industrie. Hier werden bei der Erforschung und Nutzung des Meeresbodens ganz neue Möglichkeiten eröffnet.

Forts. S. 52

KURZ BERICHTET

- Antarktis - Erstaunlicher Fund bei Südpolarexpedition; unbekannte Lebensform entdeckt?

- Delhi - Forscher legt 100.000 Jahre alten Homo Habilis Schädel vor, dessen Zähne offenbar dentalmedizinisch behandelt sind.

Berichte im Innenteil

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International Journal of Ocean Engineering 03/98 - Seite 3

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>> WALLABY LOG, 14.03.98   14:00

Habe gerade diesen Artikel im Journal noch mal gelesen. Sensationelle Neuerung! Depp. Die einzigen die bisher größere Lobeshymnen verdienen; sind die Erfinders von Excedrin. Wir sind jetzt vier Tage hier unten. Einerseits muss ich zugeben, dass das Schiff zufriedenstellend funktioniert, andererseits gibt es eine nicht enden wollende Reihe von Problemen, die daneben eine der üblichen tatsächlich problemlosen Testfahrten wie eine Kaffeefahrt aussehen lassen. Die Heizung hat zu gut gearbeitet bis wir sie richtig eingestellt hatten  - jetzt geht sie fast gar nicht mehr. Die Geräte zur Verringerung der Luftfeuchtigkeit hätten wir auch weglassen können. Ich glaube nicht, dass es einen Unterschied zu dem jetzt hier herrschenden Sumpfklima gegeben hätte. Alles ist nass und stockig. Wenigstens können die Polymer- und Kunststoffteile nicht rosten, so dass der Grossteil unseres Equipment in Ordnung ist. Das Lebenserhaltungssystem arbeitet zuverlässig, obwohl die Luft "seltsam" riecht - ein bisschen wie alte Turnschuhe. Ich glaube, dass auch das Sonar ok ist, ausser wir werden von einer Seekuh gerammt, - oder irgendetwas anderem.

Heute bleibt nur noch das Schiff zum Testareal 3 zu bringen (47° 9' S, 126° 43' W). Das ist dann der tiefste Punkt unserer Testfahrt (1500 Fuss). Drei Stunden Fahrt, ETA 1730. Routinechecks bei Ankunft. Morgen dann ein paar verschiedene Testfahrten und ein Experiment.

Aufgaben für morgen:

A: Reparatur der Andockvorrichtung die zum Mini-U-Boot-Modul führt

B: Testfahrten + Filmaufnahmen des Meeresbodens mit den programmierten Sonden

C: Überwachen und Filmen des Tests für Tauchanzüge

D: Seismische Untersuchung eines vermuteten geologischen Besonderheit östlich des Testareals. Batterien und der tragbare Seismograph werden gebraucht.

Leitung: LeMond

Die Crew

Donny Stewart · Projektleiter / Cefingenieur

Donny ist einer der Begründer des Wallaby-Projekts und ein waschechter Australier. Er kennt die Systeme des Schiffes wie seine Westentasche und kann quasi alles reparieren. Donny ist groß, kräftig und redselig. Er liebt die See, ist aber nicht der beste Schwimmer. Er will das Projekt auf jeden Fall zum Erfolg führen. Seine Kraft hat er von einem Job als Jugendlicher in der Baufirma seiner Eltern, 

während er das College besuchte. Donny ist freundlich, aber oft zu beschäftigt oder abgelenkt, um sich mit anderen abzugeben. Er kennt die anderen Besatzungsmitglieder gut genug, um zu wissen. dass sie kompetent und kreativ sind.

Arthur Hale · Steuermann / Navigator

Arthur ist einer der wenigen Amerikaner im Team. Er diente vier Jahre in der Handelsmarine und arbeitete dann als freiberuflicher Steuermann. Seine Erfahrung und sein Enthusiasmus brachten ihn zum Team. Arthur liebt es, riesige Zigarren zu rauchen (aber nur wenn er fährt). Seit er an Bord der Wallaby ist, konnte er aufgrund der begrenzten Sauerstoffvorräte dieser Angewohnheit nicht mehr frönen.

Arthur versteht sich nicht so gut mit den anderen Besatzungsmitgliedern, ist aber froh dabei zu sein.

Augusté LeMond · Ozeanograph / Geologe

Augusté ist der einzige reine Wissenschaftler an Bord. Er kam sehr spät zu dem Projekt, um die Brauchbarkeit der Forschungssysteme unter Einsatzbedingungen zu beurteilen. Um das herauszufinden, wird Augusté einige Routinetests durchführen. Er hat nicht viel Zeit und Energie in das Projekt investiert, hofft aber, dass sich das 

Schiff als brauchbares Forschungsgerät erweist. Augusté ist ein kleinwüchsiger Franzose. Er spricht gebrochen Englisch und betrachtet Bilder von Hieronymus Bosch mit Wonne. Er hält die Verpflegung an Bord für ungeniessbar und ißt dementsprechend oft die längste Praline der Welt.
Darryl Belmont · Funker / Sonar

Darryl besuchte zusammen mit Daniel Redgrave MIT und sie blieben auch während ihrer Einsätze in Kontakt. Diesmal war es Darryl, der Daniel in das Wallaby-Team eingeführt hat. Sie sind beide seit der ersten Phase beteiligt und haben einen enormen finanziellen und emotionalen Einsatz in das Projekt investiert. Darryl kommt mit jedem gut zurecht und liebt es, Augusté mit dümmlichem französischen

Akzent zu hänseln. Er und Daniel haben eine Menge an Insider-Witzen, die die anderen nie verstehen.
Daniel Redgrave / Computerspezialist

Daniel ist ein erstklassiger Hacker der alten Schule. In Amerika in den frühen fünfziger Jahren, hat er die Computerrevolution während seiner Zeit bei MIT von Anfang an miterlebt. Seine lebenslange Faszination für die See führte ihn zum Wallaby-Projekt, und er war der Kopf des Teams, das die Computer Hard- und Software auf dem Schiff eingebaut bzw. installiert hat.

 Er ist mit Darryl Belmont bei mehreren Computerinstallationen über die Jahre durch dick und dünn gegangen.
Terry Lipinski · Biologin / Tauchchefin

Terry ist sozusagen ein australisches Blumenkind der zweiten Generation. Sie hat vor einigen Jahren auf einem Schiff mit Arthur zusammengearbeitet, sie kennen sich aber nicht besonders gut. Terry ist eine Einzelgängerin, aber höflich und freundlich bis zum umfallen. Sie ist aber auch ziemlich vorlaut und lacht schon mal zu unpassenden Gelegenheiten über persönliche Angelegenheiten anderer.

Sie verbringt viel Zeit damit, Musik über Kopfhörer zu hören und die Welt um sich herum zu ignorieren. Terry ist eine fähige Taucherin und eine Meisterin mit den entsprechenden Gerätschaften, wie den ferngesteuerten Tauchgeräten und den Minitauchbooten.

Godfrey Jermyn · Ingenieur / 2. Steuermann

Jermyn ist Australier und war von Anfang an am Wallaby-Projekt beteiligt. Er und Donny Stewart sind hauptsächlich für das Grunddesign des Schiffes verantwortlich. Sie sind allerdings nicht die engsten Freunde. Die häufigen Enttäuschungen und Streitigkeiten über das Projekt haben ihren Tribut verlangt und etwas Distanz zwischen den beiden

geschaffen. Godfrey ist trotzdem sehr eng mit dem Projekt verbunden und hofft, dass die Vergangenheit irgendwann ruhen wird. Inzwischen erledigt er alles nötige schnell und gewissenhaft. Von der Elektronik bis zur Hydraulik, von der Kaffeemaschine bis zu den Sauerstofftanks weiss er bescheid und kennt sich aus.

Paul Dorman / Schiffsarzt

Paul ist gebürtiger Franzose, lebt aber schon sei seinem achten Lebensjahr in Australien. Er ist ein enger Freund Donny Stewarts und es ist seine Aufgabe, die Gesundheit der Besatzung und die Funktion des Lebenserhaltungssystems zu überwachen. Er ist groß und etwas rundlich und eher schweigsam, es sei denn er ist mit Donny zu-

sammen. Paul lacht und trinkt ein bisschen zu viel, aber er ist ein guter Arzt und ein nützliches Mitglied der Besatzung.

UNTER DRUCK ist ein Liverollenspiel auf Einladungsbasis. D. h. es werden nur Interessenten eingeladen die uns persönlich bekannt sind und schon das ein oder andere Cthulhu Live mit uns gespielt haben.

Bei Interesse können sie jedoch mit uns Kontakt aufnehmen: kontakt@cthulhulive.de

UNTER DRUCK ist ein Abenteuer für Cthulhu-Rollenspiele von Jeff Barber und John Tynes. © der deutschen Ausgabe 1997 by G&S Verlag. © 1994 by Pagan Publishing / John Tynes. © der Umsetzung  für Cthulhu Live by Thomas M. Weghofer & Krystian Misztela.