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Brief von Professor Shepard an einen der Spieler:

Lieber Kollege,
Vor einer Woche erhielt ich einen Brief, dessen Kopie ich diesem Brief beigefügt habe, von einem alten Chinesen namens Lo Fan Pang. Eigentlich war dieser besagte Brief für meinen Mentor Professor Derekson bestimmt. Unglücklicherweise ist er jedoch vor etwa einem Jahr auf einer Expedition in den fernen Osten verschollen und für tot erklärt worden. Professor Derekson arbeitete mit der Universität von Arkham zusammen an der Erforschung der alten Kulturgüter Tibets. Unter diesen Kulturgütern befand sich auch eine Skulptur von unschätzbarem Wert. Nun ist diese Skulptur jedoch aus dem Kloster Tashinlunpo, welches sich in Tibet befindet, verschwunden. Weder die englische Regierung, noch wir, die Universität zu Arkham konnten bis jetzt den Verbleib dieser Skulptur ausfindig machen. Daher hat die amerikanische und englische Regierung mich beauftragt eine detaillierte Untersuchung über das Verschwinden des Gegenstandes und über ihn selbst vorzulegen.
Nun wende ich mich vertrauensvoll an Sie. Aus einschlägiger Literatur ist mir ihr Name - und nicht nur mir - zum Begriff geworden. Ich denke Sie könnten mir mit Ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten eine große Unterstützung sein. Die Expedition, die ich leiten werde, startet von Arkham nach San Francisco, danach geht es nach Hong Kong. (Ich habe bereits an den britischen Gouverneur telegrafiert.) Dort will ich mich mit Lo Fan Pang, dem Kunstsachverständigen, der eine erste Expertise der Skulptur vornahm, in Verbindung setzen um weiteres über das geheimnisvolle Artefakt zu erfahren. Danach geht es weiter zur Klosteranlage Tashinlunpo in Tibet. Bitte telegrafieren Sie mir ihre Antwort. Weitere Teilnehmer ihrerseits, mit ebenso großartigen Qualifikationen, wie Sie sie besitzen sind mir herzlich willkommen. Wir müssen die Arbeit von Professor Derekson fortsetzen !

Freundlichst Ihr

Frank Shepard


P.S. Leider übernehmen die Universität und die Regierung "nur" die Reisekosten der Expedition und die Ausrüstung. Ein Honorar kann nicht ausgezahlt werden. Ebenso wird keine Haftung für eventuelle Schäden oder Folgeschäden übernommen.



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Brief des Lo Fan Pang an Professor Derekson:

Government House
Upper Albert Rd.
Hong Kong

Lieber Freund,
wie ich Dir in meinem letzten Brief schrieb, so glaube ich heute immer noch, daß es mit der Skulptur eine eigenartige Bewandtnis auf sich hat. So plötzlich, wie sie im Kloster aufgetaucht ist, so plötzlich ist sie nun auch wieder verschwunden. Die englische Regierung hat mich gebeten herauszufinden, wo sie abgeblieben ist. Aber ich bin nun mal Experte für fernöstliche Kunstgeschichte und kein Schnüffler und Privatdedektiv. Wie in aller Welt soll ich sie finden ? Und wo soll ich anfangen zu such ? In Tibet ? In Hong Kong ? Vielleicht befindet sie sich schon in irgendeinem Tresor eines bessesenen Sammlers !?
Irgendjemand jedoch muß mit der Suche nach dem Artefakt beauftragt werden, denn ich weiß, daß dieser Gegenstand unser aller Leben verändern kann. Und ich meine dies nicht nur in kulturgeschichtlicher Hinsicht. Da ist noch etwas anderes, ich spüre es... Deshalb bitte ich Dich zu mir zu kommen. Wir müssen dem Geheimnis gemeinsam auf die Spur kommen. Du erwähntest einmal ein Buch, das uns weiterhelfen könnte ?!

Dein Lo Fan Pang

P.S. Schicke bitte ein Telegramm, denn auf meine beiden letzten Briefe habe ich keine Antwort erhalten. Du kennst ja diese verflixte Post hier in Hong Kong !


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Auszug aus dem Buch: "Die, die den Göttern näher sind"
Von Professor Derekson

...Der unwirtliche Lebensraum hat viele wertvolle Eigenschaften im tibetischen Menschen hervorgebracht: Mitgefühl, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft. Ganz besonders heilig ist den Tibetern das Halten von Versprechen. Es wird als etwas abgrundtief beschämendes angesehen, wenn jemand nicht sein Wort hält...Der Tibeter hat eine angeborene Würde und ein starkes soziales Gefühl. Dem durchschnittlichen Tibeter sagt ein ruhiges Leben ohne Hast und Eile am meisten zu. Sie haben einen gewissen Abstand zu weltlichen Dingen wie z. B. die Technik...Eigentümlich ist die Grußsitte der Tibetaner, nämlich die Zunge herauszustrecken. Wenn sie Feinde sehen, die sie verjagen wollen, so klatschen sie in die Hände. Uns westlichen Gemütern kommt diese Verdrehung der Sitten manchmal recht eigenartig vor.


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Auszug aus einem Länderlexikon, Stichwort Tibet:

Tibet ist mit etwa zwei Millionen Quadratkilometern, das größte Hochland der Erde. Es liegt zwischen Kun-lun im Norden und dem Himalaja im Süden. Im Süden liegen auch
die tief eingeschnittenen Flußtäler des oberen Indus und des Brahamaputraoberlaufs. Das vegetationsarme Hochland mit seinen abflußlosen Salzseen, Steinwüsten und Salzsümpfen zwingt viele Tibeter als Nomaden die Yak, Schaf- oder Moschusochsenzucht zu betreiben. Der von Indien kommende Buddhismus wurde in Tibet zum Lamaismus. Seit dem 13. Jahrhundert wurden Sitten und Kultur von den Chinesen übernommen. Das Kunsthandwerk hat ein sehr hohes Niveau erreicht. Eine feste politische Bindung zu China entstand im 18. Jahrhundert. Während des 19. Jahrhunderts schloß sich Tibet nach außen hin ab, führte aber ab 1900 eine
englandfreundliche Politik. Seit der chinesischen Revolution 1911 löste sich Tibet immer mehr von China ab und ist seitdem so gut wie unabhängig. Zur Zeit leben etwa 1,2 Millionen Menschen in Tibet. Hauptstadt ist Lhasa, die Währung ist der Yüan.


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Zeitungsartikel: Arkham Advertiser; 18. Juni 1919.

Tibet-Schigatse.
Bei einem Erdbeben in Tibet, wurde in der Klosteranlage Tashinlunpo
der Zugang zu einer verborgenen Kammer freigelegt. Darin wurde eine
Statuette von bisher unschätzbarem Wert gefunden. Die Skulptur stellt
höchstwahrscheinlich eine Figur aus dem Buddhismus dar und ihr Alter
wird auf über 500 Jahre geschätzt.


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Brief von Lo Fan Pang an die königlich-britische geographische Gesellschaft in London

Sehr geehrter Mr. Horace

Mit dem folgenden Bericht, lege ich meine vorläufige Expertise über die in Schigatse(Tibet) im Kloster Tashinlonpu gefundene Skulptur ab. Meine Erkenntnisse stützen sich auf die Expedition im Frühjahr 1920 mit Professor Derekson und meiner Person. Die dort gemachten Photos und Zeichnungen wurden ebenfalls bei der vorliegenden Expertise zu Rate gezogen.

Meinen Nachforschungen und Erkenntnissen zufolge handelt es sich wahrscheinlich bei der 68 cm hohen und 34 cm im Durchmesser betragenden Figur , um eine Abbildung der Gottheit Ganesha bzw. desen Urbild . Die Statue besitzt einige Merkmale die mit diversen Zeichnungen dieser Gottheit übereinstimmen. Die dargestellte Figur steht auf einem hohen Sockel, sie ist merkwürdig gefärbt und gesprenkelt. Sie erinnert entfernt an einen Elefanten. Die Statuette ist, mit Ausnahme der Stoßzähne, aus einem einzigen Block gemeißelt. Die Art und Weise der Modelierung und Gestaltung des Artefaktes sind sehr ungewöhnlich und passen in keine mir bekannte Epoche der Steinmetzkunst.
Das Material besteht aus einem seltenem Zeolioth, durchzogen von Achat. Wie bereits erwähnt: trotz der Ähnlichkeit zu Ganesha könnte es sich bei der Skulptur auch natürlich um einen uralten, längst vergessenen Dämon handeln, der für den nachfolgenden Gott Pate gestanden hat.

Der Sockel ist aus purem Gold, besetzt mit vielen rautenförmig-geschliffenen Jadeiten. Außerdem sind dort auch zwei taubeneingroße Diamanten angebracht. Der
ungefähre Schätzwert liegt bei neun Millionen Pfund. Am Sockel fällt auf, das die Schriftzeichen, die dort eingeritzt sind, keiner bekannten Schriftsprache entstammen. Eine genaue Datierung des Alters des Artefaktes ist somit nicht möglich.

Der Gesamtwert der Statuette, sowohl materiell, als auch kulturell ist unschätzbar. Meiner Meinung nach ist hier, das Tor zu einer bisher unentdeckten Kultur aufgestoßen worden. Photos und Skizzen finden Sie in der Anlage

Ergebenst
Ihr Lo Fan Pang.


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Text des Flohmarktbuches. Tagebuchauszüge von Sven Hedin (Tibetreisender):

"...in der Nähe von Schigaste, so erzählte mir der Tibeter, soll er schlafen, der Schrecken der Hügel. An einem der Seen, in einer Höhle. Diese Legende ist fast so faszinierend wie die des Yeti. Das Horn das man mir zeigte war natürlich nicht von einem derartigen Tiere, sondern von einem ausgewachsenen Yak. Der Yeti hat hier übrigens noch einen anderen Namen: Gnooph Keth. Mir kommt der Name seltsam vertraut vor. Ich werde Haragrim einmal fragen, wenn ich wieder in Celephais bin, ob er diesen Namen kennt...
Heute habe ich auch wieder eine Vision gehabt. Wir hatten einen weiteren Gipfel überquert und machten Pause. Schätze ihn auf 3800 Meter. Dann sah ich plötzlich vor meinen Augen ein Quadrat entstehen. Im Quadrat eine Unzahl von Mustern und tibetischen Schriftzügen, die erst langsam, dann schnell und immer schneller rotierten. Es war Energie, die von außen zu mir kam. Pure Energie die ich verinnerlichte. Ein Mandala des Geistes. Dann realisierte ich was mit mir geschah. Ich schwebte drei bis vier Meter über dem Erdboden, vielleicht zwei- drei Sekunden. Dann fiel ich wieder herab und verstauchte mir das linke Fußgelenk. Die anderen,...,schrien auf und konnten sich diese Begenbenheit nicht erklären. Die tibetischen Führer jedoch lächelten weise..."

Das Lesen dieses Textes bringt +1% auf die Fertigkeit Traumwissen und +2% auf die Fertigkeit Cthulhu-Mythos


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Die Akte:

Akte T/S. 23/1 - Aktenvermerk zum Raub der Statuette

Am 11. Januar 1923 kam der Bote des Abtes von Tashinlunpo zu mir. Dieser berichtete mir, daß in der Nacht vom 10. auf 11. Januar drei Männer in Lederumhängen ins Kloster geschwebt seien und die Statuette gestohlen hätten. Die Männer seien alle Tibeter gewesen, jedoch nicht aus Schigatse. Dies deckt sich mit Zeugenaussagen von Gastwirten und Händlern, die die erwähnten Personen zu ebendiesem Zeitpunkt in der Stadt gesehen haben wollen. Ich konnte nicht ermitteln wer diese Fremden waren. Der Hinweis auf die Lederumhänge läßt jedoch vermuten, daß es sich um eine Sekte die sich aus der Bön-Religion entwickelte, handelt. Die Zusammenkünfte dieser abartigen Sekte wurden in letzter Zeit häufiger von Einheimischen beobachtet. Versammlungsort scheinen die großen Seen um Schigatse zu sein. Siehe dazu Akte T/S - 18/4. Die Männer müssen sehr geschickte Akrobaten sein, so daß bei den Mönchen der Eindruck entstanden ist, diese Männer hätten Zauberkräfte und könnten fliegen. Weitere Befragungen lehnte der Abt ab. Einerseits schien er froh, daß er nicht mehr die Statue in seinem Kloster hat, andererseits war er auch sehr beunruhigt.

Zusätzlich findet sich noch eine Karte von Schigatse und Umgebung, angefertigt von Smythe. Die Akte T/S - 18/4 ist unauffindbar


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U-Gungs Skizze

 
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