D

iesmal gibt es ein Tale of Terror von mir höchstpersönlich und eines von Steve Hatherley, ein sehr interessantes, wie ich finde.

Desweiteren möchte ich euch noch eine Anregung auf den Weg geben, die ich in einer Mailingliste aufgeschnappt habe: Wie wäre es mit Tales Of Terror, also Abenteuerideen, die in Deutschland angesiedelt sind? Hierbei kann es sich um vermythosfizierte :-) Sagen, Legenden, Märchen etc. handeln, oder um andere Begebenheiten, die aber in Deutschland und seinen typischen Regionen angesiedelt sind. Wer die "Froschkönig-Fragmente" von Laurin noch kennt, weiß, was damit gemeint ist. Einsendungen hierfür werden gerne von mir entgegengenommen.


Hinausstarren - von Ingo Ahrens
Ein Ring aus Gold - von Steve Hatherley

Hinausstarren
von Ingo Ahrens

Die Charaktere werden von der Polizei zu einem außergewöhnlichen Todesfall hinzugezogen:
Ein Reporter, der sich in einem kleinen Nachbarort einquartiert hat, wurde tot, mit schreckensverzerrtem Gesicht und vor Angst weit aufgerissenen Augen vor dem Fenster seiner Wohnung sitzend aufgefunden. Das schockierende: Die Züge seines Gesichtes haben sich schier in die Fensterscheibe "eingebrannt"...

Möglichkeiten

1. In der Nacht des Todes tobte ein stürmisches Gewitter in der Gegend. Wahrscheinlich hat der Reporter zu dieser Zeit aus dem Fenster hinausgesehen. Ein Blitz, der in nächster Nähe einschlug, hat ihn zu Tode erschrocken. Das eingebrannte, geisterhafte Gesicht erklärt sich, wie ein Chemiker vielleicht bestätigen könnte, aus bestimmten Chemikalien, die sich über Jahre hinweg auf der Glasoberfläche angesammelt haben und bei der "Belichtung" durch den Blitz wie eine photographische Lösung reagierten - wodurch das Abbild entstand.

2. Schauen die Charaktere aus dem Fenster hinaus, erblicken sie eine alte, verlassene Kirche... Die Suche in verschiedenen Unterlagen und Papieren im Raum ergibt, daß der Reporter sich mit einem übersinnlichen Phänomen befaßte, dessen Ausgangspunkt diese Kirche war. Vielleicht hat er in der Nacht dort drüben etwas gesehen, daß ihn derart zu Tode erschreckte, daß sich sein entsetztes Antlitz in das Glas brannte? (Ich empfehle, hierzu "Das leuchtende Trapezoeder" von H.P. Lovecraft als Inspiration zu lesen!)

3. Eine furchtbares Wesen oder ein Geist erschien dem neugierigen Reporter, der Forschungen über das Übernatürliche anstellte, als er just des Nachts aus dem Fenster schaute. Er hat diesem Geist vielleicht schon längere Zeit nachgestellt, um herauszufinden, warum dieser die Leute des Dorfes terrorisierte. Nun tauchte dieser Geist vor seinem Fenster auf, zog seinen Kopf mit geisterhaften Händen durch die immateriell gewordene Scheibe und offenbarte ihm dunkelste und erschreckendste Geheimnisse seiner Vergangenheit und jener der Stadt. Diese Erkenntnisse erschreckten den Neugierigen zu Tode, und als der Geist seinen Kopf durch die Scheibe ins Zimmer zurückschob, brannte sich sein Antlitz in die wieder manifestierende Glasscheibe.

© Ingo Ahrens 1998
chronicle@gmx.net


Ein Ring aus Gold

von Steve Hatherley

Der Laden des Pfandleihers wirkt düster, die Fensterscheiben sind verschmiert und aus dem Inneren riecht es schal und abgestanden. Aber der Ring in dem Fenster zieht dennoch den Blick auf sich. Ein Ring, wie ein Ehering, aus grünlichem Gold mit einer Gravierung in der Innenseite.

Möglichkeiten

1. Die Gravur ist lediglich ein mehrfach wiederholten dreiarmiges Symbol: Das Gelbe Zeichen. Der Ring ist außergewöhnlich schwer, und wird in einigen Quellen als der Ring von Hasturs Braut bezeichnet. Das Tragen des Rings, egal für wie lange Zeit, führt zu folgenden Ereignissen: Als erstes verengt sich der Ring so, daß er nicht mehr abgenommen werden kann, weiterhin erscheint bei nächster Gelegenheit ein Byakhee. Der Byakhee, herbeigerufen durch den Ring, bringt den Träger desselben (Hasturs Braut) zurück zum See von Hali. Der Byakhee erscheint nur, wenn Aldebaran am Himmel steht; wird er irgendwie vertrieben, erscheint ein anderer in der folgenden Nacht.
Am See von Hali richtet sich die ganze Aufmerksamkeit des Großen Alten auf seine Braut. Nach der Hochzeitsnacht entsorgt Hastur die Überreste seiner Braut und der Ring kehrt evtl. zurück zu dem Pfandleiher (ein Kultist).

2. Die Inschrift ist auf hyperboreäisch geschrieben und bedeutet „Schlafe gut, Träume gut". Wer den Ring im Schlaf trägt, wird automatisch (sofern keine anderen Umstände dies verhindern) die Traumlande durch die Höhle der Flammen betreten. Ansonsten ist am Ring nichts bemerkenswertes.
Der Ring wurde dem Pfandleiher von einem John Montego verkauft, der ihn einige Jahre benutzte, bevor seine Traumgestalt getötet wurde, was bekanntlich die Rückkehr in die Traumlande unmöglich macht. Durch die Aufzeichnungen des Ladens kann Montego aufgespürt werden. Er weiß sehr viel über die Traumlande, aber nichts über das Grauen, daß die Wache Welt bedroht. Möglicherweise wird aus ihm ein brauchbarer Verbündeter.

3. Der Ring ist kühl und schmierig; einmal aufgesetzt, geht er nicht mehr runter - jedenfalls nicht ohne den Finger. Die Inschrift ist in der Sprache der Ghouls; wird sie übersetzt (bevor er aufgesetzt wird), so lautet diese „Willkommen, Freund, werde einer der unseren".
Wird der Ring nicht (mit dem Finger) entfernt, so so beginnt das Fleisch des Trägers langsam zu verrotten, der Appetit auf verdorbenes Fleisch wird größer und größer. Der Träger verwandelt sich in einen Ghoul. Nach der endgültigen Verwandlung fällt der Ring einfach ab.
Der Ring wurde dem Pfandleiher nach dem Verschwinden einer Frau, Laura Black aus ihrer einsamen Stadtwohnung verkauft. Ihre Familie weiß nichts über ihren Verbleib, was mit ihre geschehen ist und fand den Ring unter ihren Sachen. Wer auch immer den Ring nun findet, wird vielleicht bald herausfinden können, was mit Laura geschah...

Copyright (c) 1997 Steve Hatherley
steve@flar.demon.co.uk
Copyright (c) 1998 dt. Fassung Ingo Ahrens
chronicle@gmx.net für Arkham Chronicle

LinkIntermezzo-Archiv

 
Arkham Chronicle - Das deutsche Cthulhu-Fanzine - Home